Dormagen Eine Naturliebhaberin in der Jugendarbeit

Dormagen · Kathrin Jentzsch baut in der Evangelischen Kirchengemeinde Nievenheim neue Angebote für Kinder und Teenager auf.

Etwas Neues hat Kathrin Jentzsch in ihrem Leben schon vergleichsweise oft in Angriff genommen. Zum Beispiel den vorübergehenden Wechsel ins Berner Oberland in der Schweiz, wo die bei Görlitz in Sachsen aufgewachsene 37-Jährige ab 2003 für zweieinhalb Jahre in einem heilpädagogischen Heim tätig war. Oder das Bachelorstudium Soziale Arbeit in Düsseldorf, das sie von 2006 bis 2011 als "Spätberufene" von Ende 20, Anfang 30 auf ihre Erzieherinnen-Ausbildung draufsattelte. Und natürlich auch der Umzug 2007 nach Nievenheim. In der Evangelischen Kirchengemeinde stellt sie sich wieder einer anderen Herausforderung: Am 1. November hat sie die zuvor vakante (halbe) Stelle als Jugendleiterin angetreten; vor anderthalb Wochen ist sie mit einem Gottesdienst in der Kreuzkirche offiziell in ihr Amt eingeführt worden.

Die Stelle ist zwar zunächst auf zwei Jahre befristet, doch der Bedarf an Angeboten für Kinder und Jugendliche in Nievenheim, Ückerath, Straberg und Delrath ist nicht zuletzt aufgrund von Familien-Zuzügen in Neubaugebieten groß. Nicht unwahrscheinlich also, dass Jentzsch ihre Aufgaben über 2017 hinaus fortführen kann.

Ihr Sprungbrett zur Festanstellung nach ihrer Elternzeit - Jentzsch hat zwei Söhne, sieben und zwei Jahre alt - war das Ehrenamt. Über ihren Wunsch, getauft zu werden, sei der Kontakt zu Pfarrerin Daniela Meyer-Claus zustande gekommen, erzählt die neue Jugendleiterin. Die Pfarrerin berichtete ihr vom Bedarf an Helfern, und so organisierte sie mit Meyer-Claus Ferienprogramme. "An den Wechsel ins Hauptamt musste ich mich erstmal gewöhnen. Es ist schon etwas Anderes, plötzlich die Gesamtverantwortung zu haben", sagt Jentzsch.

An Ideen mangelt es ihr nicht. Ab 2016 soll das Katharina-von-Bora- Haus an der Nievenheimer Bismarckstraße immer dienstags für Kinder und Jugendliche geöffnet sein (siehe Info). Einmal im Monat wird es einen Kindersamstag geben, ebenso einen Abend speziell für Teenager. Kontakte will die Pädagogin und Sozialarbeiterin zu den örtlichen Grundschulen knüpfen und sich dort den Kindern vorstellen. Die Konfirmanden will sie über die Jugendarbeit verstärkt an die Gemeinde binden, ein weiterer Schwerpunkt wird der Aufbau eines größeren Teams von Ehrenamtlern mit Erwachsenen und Jugendlichen sein. Mit mehr Kräften könnte sich perspektivisch eine Ausweitung des Angebots realisieren lassen.

"Mir macht es Spaß, einen Rahmen zu schaffen, in dem sich jeder nach seiner Begabung und seinen Interessen bewegen kann", sagt Jentzsch. Dass die 37-Jährige empathisch ist und sich gut in Andere hineinversetzen kann, kann sich wohl jeder vorstellen, der sich mit ihr unterhält. Ob sich ihre persönlichen Vorlieben - "Ich mag Musik und die Natur, bin gerne draußen, zum Beispiel beim Wandern. Und ich spiele gerne." - in ihrer Arbeit wiederfinden werden, wird sich zeigen. Bestimmt fängt Jentzsch noch in diversen Bereichen etwas Neues an. Das kennt sie ja.

(NGZ)
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