Dormagen Eine musikalische Verneigung vor David Bowie
Dormagen · Fans und Band sind sich einig: David Bowie kann man nicht kopieren. Doch man kann ihn zelebrieren. Und genau diese Verehrung realisiert "Space Oddity" in Perfektion. Seit vielen Jahren besteht die Band um den Grönemeyer-Gitarristen Jakob Hansonis bereits, und immer wieder fanden vereinzelt Stücke von David Bowie den Weg auf die Setlisten der Vollblut-Musiker. Als der "Thin White Duke" viel zu früh verstarb, merkten sie, wie sie ihn als Mensch, Künstler und Visionär vermissten, und schnell stand fest: Sie wollten ein komplettes Bowie-Programm als Verneigung vor seinem umfangreichen Erbe auf die Bühne bringen. In den vergangenen zwei Jahren haben sie es bereits um die 60 Mal live gespielt. Und auch in der Kulturkirche wussten sie die zunächst in sich gekehrten Bowie-Fans aus der Reserve zu locken.
Jakob Hansonis, Sänger Pit Hupperten, Schlagzeuger Benno Müller v. Hofe, Bassist Helmuth Fass und Keyboarder Andreas Recktenwald haben es verstanden, das Liedgut ohne peinliche Nachahmungen, aber dennoch authentisch und einfühlsam zu interpretieren. In zwei Mal 45 Minuten (plus Zugaben) nahmen sie das Publikum mit auf eine Reise durch fünf Jahrzehnte musikalischen Schaffens, begannen mit "Starman", spielten "The Man who sold the World" oder das für Bowie ungewöhnlich poppige Stück "Never let me down" aus den 80er-Jahren. Gewaltig und emotionsgeladen interpretierte Pit Hupperten, der nicht haargenau so klang wie Bowie, aber mit seiner charismatischen Art, seiner Mimik und Gestik nah an das Original herankam, ohne an Eigenständigkeit zu verlieren, die Ballade "The loneliest Guy". Er nahm sich Zeit für jeden einzelnen Ton, kleidete jeden Seufzer und jeden Kiekser mit seiner Stimme aus. "Es ist ein äußerst trauriger Song", ließ er das Publikum wissen. "Ein Song über jemanden, der glaubt, gar nicht so alleine zu sein - denn er hat ja sich. Zumindest habe ich das so verstanden."
Die Band beschränkte sich nicht auf Altbewährtes, darunter "China Girl", sondern wagte sich auch an Modernisierungen und neue Arrangements der geliebten Stücke - mit Erfolg. Nicht fehlen durften Mega-Hits wie "Let's dance" und "This is not America".