EGN in Dormagen Arbeitsschutz ein Argument im Altpapier-Streit

Dormagen · Seit Januar hat die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN), Müllabfuhr-Partner der Stadt Dormagen, ihre Altpapier-Abfuhrpraxis geändert, was weiterhin für Ärger und Unmut vieler Dormagener sorgt.

Denn anders als in der Vergangenheit nehmen die EGN-Mitarbeiter bei der Altpapiersammlung keine Kartons und anderes gestapeltes Papier mit, das außerhalb der grünen Tonnen steht. Nach Intervention des Bürgermeisters Erik Lierenfeld im Januar wurden einige der Kartons und von Weihnachtsgeschenken übriggebliebene Verpackungen doch noch mitgenommen. Im Februar wurde zudem mit dem neuen Angebot begonnen, am ersten Samstag mit mobilen Containern mehrere Stadtteile anzufahren, so dass die Bürger ihre Kartons dort abgeben können. Diese Ergänzung zur Sammlung über die grüne Tonne ist eine sechsmonatige Testphase, die die Stadt Dormagen und die EGN verabredet haben. Lierenfelds Amtsvorgänger Peter-Olaf Hoffmann hatte gefordert, eine aus seiner Sicht bürgerfreundlichere Lösung zu finden. Dabei werden auch steigende Kosten, die auf alle Bürger umgelegt würden, diskutiert. Auch CDU und SPD hadern mit dem Kompromiss zwischen Stadt und EGN, daher suchen die Spitzen der Großen Koalition in Dormagen in der nächsten Woche ein Gespräch mit dem EGN-Geschäftsführer.

Wie die EGN verdeutlicht hat, sei die Umstellung aus Arbeitsschutzgründen nötig – auch wegen einer deutlichen Zunahme an Verpackungsabfällen aus Papier, „die zu immer größeren Beistellungen geführt haben“. Diese mitunter sehr schweren und teils aufgeweichten Kartonagen stellten für das Personal eine Gesundheitsgefährdung dar. Als Arbeitgeber sei die EGN angehalten, jede vermeidbare Belastung der Mitarbeiter auszuschließen. Dafür würden von der Berufsgenossenschaft Arbeitsmittel gefordert, die dem Stand der Technik entsprechen, was eine Lose-Papier-Sammlung ausschließe.

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