Konzert in Dormagen Düsterer Delta-Blues von Lord Bishop

Dormagen · Der US-amerikanische Gitarrist überzeugte im „Pink“. Das Konzert sahen nur gut 50 Gäste.

 Lord Bishop trat am Freitag Abend im Pink auf.

Lord Bishop trat am Freitag Abend im Pink auf.

Foto: Lord Bishop

Die relativ kleine Bühne in der Dormagener Musikkneipe Pink reichte kaum aus, um der vitalen Bühnenpräsenz eines Lord Bishop gerecht zu werden. Der schwarze Zwei-Meter-Mann, in der Bronx in New York City geboren, lebt in seiner Wahlheimat Deutschland, in Dresden. Seine Musik aber, eine explosive Mischung aus Funk, Hardcore-Rock-‚n’-Roll, Soul und einem Hauch von Reggae, sein mitreißendes Gitarrenspiel und vor allem seine markante Stimme, die beim düsteren Delta-Blues ebenso wie beim Funk überzeugt,  haben aber viel von der „Seele“ schwarzer Gesangskunst seiner Heimat verinnerlicht. Er selbst beschreibt seine Musik als „Hendrixian Motör Funk“. Seine Texte, zumeist intelligente Lyrics, handeln von Liebe, Gesellschaft und Politik und sind manchmal erst beim zweiten Hinhören zu verstehen. Absolute Könner sind auch seine Mitstreiter Gab Velasquez (Bass) und Duda Jow (Drums). Sie waren im Zusammenspiel mit ihrem Frontman immer auf Augenhöhe und trugen perfekt zu der sich schnell einstellenden hervorragenden Stimmung im Pink bei.

Die meisten Songs in Dormagen stammten aus der neuen LP „Heavy 10“, die im nächsten Monat erscheint. Aber auch eigene Cover-Versionen von „Led Zeppelin“ wie „Stairway to Heaven“ haben bei Lord Bishop einen Groove, der vollkommen mitreißt. Die britische Rockband, die es in nur zwölf Jahren (1968-1980) zu Weltruhm brachte, gilt als Pionier des Hard Rock und des Blues Rock. In der Interpretation eines Lord Bishop erinnern sie an die frühen Zeiten eines Jimi Hendrix, Nirvana oder Kravitz.

Der Rock-Freak hat längst die Bühnen der Welt erobert: Mehr als 3000 Termine in 44 Ländern und auf vier Kontinenten umfasst seine Konzertkarriere. Noch in diesem Monat tritt er in Hamburg, Bremen und Kiel auf. „Das Konzert in Dormagen hätte gut 100 Besucher verdient“, sagt Pink-Inhaber Jorgos Flambouraris, „aber es ist noch sehr früh im Jahr.“ Auch wenn ihn die Resonanz etwas enttäuschte, die gut 50 Zuhörer, die Lord Bishop schnell begeistern konnte, waren aber auch ein aktiv mitgehendes Publikum. Das Konzert am kommenden Wochenende im Pink ist hingegen nahezu ausverkauft. Dann gastieren in Dormagen wieder einmal „Double Vision“, Das Thüringer Power-Trio um Sänger und Gitarristen Stephan Graf hat sich in Dormagen fest etabliert und inzwischen eine große Fangemeinde. Ihr sechstes Studioalbum „Mayday“ aus dem vergangenen Jahr enthält alleine zwölf Songs, die in Dormagen aufgenommen wurden.

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