Dormagen Düker unterm Rhein geht im Herbst 2017 in Betrieb

Dormagen · Die Arbeiten am neuen Rohrleitungstunnel, der künftig die Chemiestandorte Dormagen und Leverkusen verbinden soll, schreiten voran. Im März startete der Vortrieb unter dem Rhein, jetzt ist der Innenausbau des Dükers in vollem Gange. Arbeiter sind dabei, die neun Leitungen, durch die später verschiedene Gase fließen sollen, in den 470 Meter langen Tunnel einzuziehen. Und zwar Stück für Stück. Mitte 2017 soll der Rohrbau fertig sein. Im dritten Quartal 2017 sollen die neuen Leitungen ihre Arbeit aufnehmen.

 Die Arbeiten am neuen Rohrleitungstunnel unter dem Rhein, der die Chemparks Dormagen und Leverkusen verbindet, kommen gut voran.

Die Arbeiten am neuen Rohrleitungstunnel unter dem Rhein, der die Chemparks Dormagen und Leverkusen verbindet, kommen gut voran.

Foto: Currenta

"Die zwölf Meter langen Rohre werden tagsüber in der Baugrube im Chempark Leverkusen zusammengeschweißt. Abends wird die Schweißnaht von Fachleuten überprüft und am nächsten Tag bei Bedarf nachgebessert", erklärt Uwe Wittka, Projektleiter beim Chempark-Betreiber Currenta für den Bau von Düker "Martina". Erst dann dürften die neu angebrachten Stücke in den Tunnel geschoben und die nächsten Rohre angeschweißt werden - ähnlich wie beim Vortrieb des Dükers selbst. "Fast 65 Prozent der Rohre sind jetzt schon drin", berichtet Wittka. Regale im Tunnel halten sie auf den nötigen Abstand.

Das neue Bauwerk ist nötig, weil der bisherige Düker, der seit Jahrzehnten in Betrieb ist, nicht mehr instandgehalten werden kann. Weiterer Vorteil: Es wird für Kontrollen und Reparaturen begehbar sein. Zwölf Millionen Euro hat der Chempark-Betreiber für den Rohrleitungstunnel samt Sicherungssystemen veranschlagt. "Es wird wohl eine Punktlandung werden", zeigt sich Wittka zuversichtlich.

Mindestens 50 Jahre soll der Düker seine Funktion erfüllen. Zu diesem Zweck erhalten Start- und Zielschacht noch eine wasserdichte Betoninnenwand. "Wie eine sogenannte weiße Wanne beim Häuslebau", erklärt der Projektleiter.

Im Zielschacht in einem Naturschutzgebiet in Köln-Merkenich nehme man die Arbeiten in Kürze in Angriff. Anschließend würden noch Treppen und Zwischenpodeste eingebaut. Außerdem werde in Merkenich neben der Baugrube eine unterirdische Schieberkammer in der Größe einer Garage errichtet. Vor Beginn der Vogelbrutzeit müssten auch noch die vertikalen Rohre verlegt sein. "Rechtsrheinisch, also im Chempark Leverkusen, haben wir keinen Zeitdruck, da hier keine Vögel brüten."

"Dann werden die Leitungen nach und nach in die Betriebe eingebunden", sagt Wittka. Weil die Chempark-Unternehmen beispielsweise auf Stickstoff, Sauerstoff und Kohlenmonoxid angewiesen seien, sei die Inbetriebnahme der neuen Rohrleitungen nur bei einem Stillstand der jeweiligen Produktion möglich. Beim Umbinden der Erdgasleitung werde man den Chempark kurzfristig über das rechtsrheinische Erdgasnetz versorgen, weil ohne Erdgas weder das Kraftwerk laufe, noch Dampf erzeugt werden könne.

(sug)
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