Dormagen DRK-Kleiderkammer erlebt großen Ansturm

Dormagen · Die Zahl der Besucher ist von ca. 300 auf zuletzt rund 800 im Jahr gestiegen. Öffnungszeit erweitert.

 Hannelore und Herbert Schmidtmeyer und Adelheid Braun können gut 1200 Kleidungsstücke anbieten.

Hannelore und Herbert Schmidtmeyer und Adelheid Braun können gut 1200 Kleidungsstücke anbieten.

Foto: Berns

Über einen Mangel an Arbeit können sich Herbert und Hannelore Schmidtmeyer sowie Adelheid Braun nicht beklagen. Die drei Ehrenamtler vom Dormagener Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes haben alle Hände voll zu tun. Sie sind für die Kleiderkammer des DRK an der Knechtstedener Straße 40 zuständig - und die erlebt seit dem vergangenen Jahr einen regelrechten Ansturm.

"Früher hatten wir im Jahr durchschnittlich 200 bis 300 Besucher, die bei uns nach gebrauchten Anziehsachen schauten. 2015 waren es fast 800", erzählt Herbert Schmidtmeyer. Seine Erklärung für den erfreulichen Boom: Die Stadt habe in ihren Unterkünften verstärkt auf das Angebot des DRK aufmerksam gemacht, das sich so offenbar auch bei vielen Menschen herumgesprochen habe, die zuvor davon nichts wussten. Dass der Zuwachs in erster Linie auf die Zuwanderung von Flüchtlingen zurückzuführen ist, mochte Schmidtmeyer gestern im Gespräch mit unserer Redaktion nicht bestätigen. Das habe er anfangs auch vermutet, aber so sei es nicht.

Möglicherweise hat der Anstieg jedoch auch mit dem Wegfall des Berechtigungsscheines vom Sozialamt zu tun, den Nutzer der Kleiderkammer früher vorzeigen mussten, um ihre Bedürftigkeit nachzuweisen. "Diese Regelung gibt es nun bei uns nicht mehr. Jeder kann kommen und sich Kleidung aussuchen", betont Schmidtmeyer. Er achte allerdings darauf, dass sich dies nicht ungebetene "Kunden" zunutze machen, die die Kleidungsstücke für den eigenen Profit weiter verkaufen wollen. Wenn er darauf Hinweise habe, schreite er ein.

Angesichts der großen Nachfrage haben er und seine Mitstreiterinnen beim DRK-Ortsverein auch organisatorisch reagiert und die Öffnungszeiten der Kleiderkammer erweitert. Früher hatte die Einrichtung im Zwei-Wochen-Rhythmus geöffnet, jetzt können Interessierte an jedem Mittwoch in der Zeit von 16 bis 17 Uhr kommen. Ein Lob verteilt Schmidtmeyer besonders an die Dormagener und Horremer: "Sie spenden uns reichlich Kleidung."

(NGZ)
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