Dormagen Drittes Bienenvolk wird im Tannenbusch angesiedelt

Dormagen · Im Tannenbusch wächst die Bienenpopulation weiter. Hobby-Imker Marc Pellekoorne hat dort gerade das dritte Volk mit bis zu 40.000 Bienen angesiedelt. Bienenpatenschaften sollen helfen, das Projekt zu finanzieren.

 Marc Pellekoorne und Verena Steiger kümmern sich um die Bienenvölker im Tannenbusch, deren Zahl sie noch erhöhen wollen.

Marc Pellekoorne und Verena Steiger kümmern sich um die Bienenvölker im Tannenbusch, deren Zahl sie noch erhöhen wollen.

Foto: M. Albrecht

Für Marc Pellekoorne ist es ein "schönes Hobby", das aber weh tun kann: Denn der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) Dormagen nutzt seine Freizeit, um Bienenvölker im Tannenbusch anzusiedeln - und da nehmen die gelb-schwarzen Insekten keine Rücksicht darauf, wer es gut mit ihnen meint. "Noch tun mir die Stiche tatsächlich weh, auch wenn das laut Experten mit der Zeit besser werden soll", erzählt Pellekoorne lachend. Zum Glück sei er nicht allergisch gegen Bienengift.

Im vorigen Jahr hatte er beschlossen, nicht als SDW, sondern privat, als "Tannenbusch Imkerei" Bienenvölker im Delhovener Naturgebiet anzusiedeln. Unterstützt wird er dabei von seiner Freundin Verena Staiger und mit Tipps vom Imkerverein Nievenheim. Pellekoorne möchte nicht nur aktiv etwas gegen das Bienensterben unternehmen, sondern auch ein weiteres pädagogisches Element im Tannenbusch verankern: "Da fehlten staatenbildende Insekten, die ein verwertbares Produkt, den Honig, produzieren", erklärt Pellekoorne die Vorzüge im Gegensatz zu Ameisen. Der Tannenbusch eigne sich hervorragend für die Bienenzucht, da dort Streuobstwiesen, Linden, Akazien und auch Raps in nächster Nähe ideal zum Bestäuben und Nektarsammeln seien. Eine Sammelbiene bestäubt bis zu 2000 Blüten am Tag.

Gerade ist am Dienstag die Bienenkönigin für das neue, das inzwischen dritte Volk (bis zu 40.000 Bienen) im Tannenbusch, geschlüpft. "Nun wird sie in den nächsten Tagen zum Hochzeitsflug ausfliegen und sich von bis zu 20 männlichen Bienen, den Drohnen, begatten lassen. Dann hoffen wir, dass die Königin gut in die Eiablage kommt", so Pellekoorne.

Die "ausgelagerten Bienen" bleiben ca. vier Wochen an einem drei Kilometer entfernten Standort, bevor sie als neues Volk wieder nach Delhoven zurückkommen - dann auch wieder direkt neben den anderen beiden Völkern: "Zehn Zentimeter Abstand reichen", so Pellekoorne. Am liebsten hätte er zehn Völker - durch Bienenpatenschaften (50 Euro im Jahr) sollen Unkosten für Rahmen, Wachs und andere Bauten gedeckt werden. Dafür soll es dann Honig von den eigenen Bienen geben: "Ich hoffe sehr, dass wir auch Honig gewinnen können", so der Hobby-Imker.

(NGZ)
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