Dormagen Dormagens Partner im Ausland

Dormagen · Seit knapp vierzig Jahren pflegt Dormagen mit Toro, Saint André und Kiryat Ono partnerschaftliche Kontakte. Regelmäßige Besuche und Veranstaltungen gewähren Einblick in die spanische, französische und israelische Kultur.

Das Dormagener Wappen ist nicht nur in NRW zu Hause. Auch in Frankreich, Spanien und Israel ist der Jülicher Löwe über dem Kurkölnischen Kreuz zu sehen – in Dormagens Partnerstädten. 1972 wurde der erste Partnerschaftsvertrag mit Saint André geschlossen, bis heute kamen das spanische Toro und die israelische Kleinstadt Kiryat Ono dazu. "Damit Europa weiter zusammen wachsen kann, müssen sich die Menschen besser kennenlernen", sagt Christel Vogel, Partnerschafssekretärin der Stadt Dormagen. Neben der Stadt unterstützen besonders Vereine die Partnerschaften, die regelmäßige Begegnungen organisieren.

Toro ist mit knapp 10 000 Einwohnern die kleinste Partnerstadt. Als 1994 viele spanische Gastarbeiter wieder in ihre Heimat zurückkehrten, wollte Don Antonio, der diese vertrat, die freundschaftlichen Beziehungen nicht abbrechen lassen. Er gründete die Deutsch-Hispanische Gesellschaft (DHG), die inzwischen für einen lebhaften Austausch mit der kastilischen Kleinstadt sorgt. So messen sich die Spieler des Fußballvereins Rheinwacht Stürzelberg mit ihren spanischen Kollegen und im nächsten Juli spielt die spanische Musikkapelle für die Dormagener. "Wir wollen durch Sport und Musik den kulturellen Austausch fördern, denn viele haben noch überhaupt nichts von unserer Partnerstadt gehört", sagt Lucie Heydt, Geschäftsführerin der DHG.

Saint André wurde 1972 Partnerstadt – die erste von Dormagen. Dem dafür zuständigen Verein der Freunde von Saint André war es nach dem zweiten Weltkrieg wichtig, die Aussöhnung mit dem größten Nachbarn Deutschlands zu unterstützen. 26 Begegnungen werden im Jahr organisiert, darunter auch einige in Brüssel oder im französischen Reims. Zur Weihnachtszeit sind bei den Franzosen die deutschen Weihnachtsmärkte sehr beliebt. "Unsere Freunde aus Saint André kommen zu uns, übernachten hier und verkaufen dann die Weihnachtsprodukte im Rathaus ihrer Stadt auf einem eigenen Basar", erzählt Johannes Marx, Vorsitzender des Vereins.

Kiryat Ono ist vermutlich die Partnerstadt mit der kompliziertesten Geschichte. Neun Jahre hat es gedauert, bis der Vertrag 1995 unterschrieben wurde. Da Dormagen die einzige Stadt im Rhein-Kreis Neuss ist, die eine partnerschaftliche Beziehung zu einer Israelischen Gemeinde unterhält, ist es dem Verein zur Förderung der Partnerschaft Dormagen – Kiryat Ono besonders wichtig, die Geschichte und Religion des Judentums sowie das Leben im modernen Israel den Bürgern näher zu bringen. Zahlreiche Austausche, besonders mit Schülern oder Pfadfindern, sollen dies unterstützen.

(NGZ)
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