Dormagen Dormagens Fahnenschwenker-Familie

Dormagen · Verwandtschaftliche und freundschaftliche Verbindungen prägen die generationsübergreifenden Fahnenschwenker in Dormagen: Sie treten vor allem in Horrem, Nievenheim, Zons, Stürzelberg und Delrath auf.

Es wird viel gelacht und sich geneckt: Wenn Dormagens Fahnenschwenker-Familie zusammenkommt, spüren die Umstehenden den familiären und humorvollen Umgangston recht schnell - und das ist kein Wunder, sind doch einige der Fahnenschwenker tatsächlich miteinander verwandt. "Wir sind eben eine große Familie, auch ohne echte Verwandtschaftsbeziehung", erklärt Manfred Klein. Der Brudermeister der St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Horrem hat selbst die Kunst des Schwenkens an viele Fahnenschwenker weitergegeben, auch an seine beiden Söhne Thorsten und Sascha. Auch sein Bruder Jürgen Klein, amtierender Horremer Schützenkönig und Oberst, ist ebenso mit im Team wie dessen Sohn Simon.

Angefangen hat der 50 Jahre alte Manfred Klein vor "mindestens 43, wenn nicht 44 Jahren", wie er lachend erklärt. Seine Eltern Hermann und Irmgard Klein hatten mit ihrem 5. Jägerzug "Fidele Horremer" Kontakt zu einem Fahnenschwenker aus Anstel, der es ihm beibrachte. Sein kleinerer Bruder Jürgen kam hinzu, später auch Manfred Kleins Frau Susanne. Als die beiden 2008/2009 Schützenkönigspaar in Horrem waren, zogen 42 Fahnenschwenker beim Festzug mit. "Ein unvergessliches Erlebnis, das uns Tränen in die Augen getrieben hat", sagt Manfred Klein, den es freut, dass seine Söhne ebenso begeistert sind wie er und seine Frau.

Die Kunst weiterzugeben, ist ihm wichtig: "Es wäre sehr schade, wenn die Jungs und Mädels nach der Ausbildung nur in Horrem schwenken würden", meint Klein. "Das Fahnenschwenken ist ein tolles Hobby - und so schwer, wie es aussieht, ist das gar nicht." Auch wenn viel geübt werden müsse.

Es bilden sich alters- und freundschaftsgemäße Untergruppen bei den 17 Fahnenschwenkern: "Sie erarbeiten jedes Jahr eine neue Choreographie zu einer neuen Melodie", erläutert Manfred Klein. Früher gab es nur den Fahnenwalzer, der dann schnell eintönig werden konnte. "So haben meine Frau und ich uns zuerst an moderne Lieder herangewagt", erinnert er sich. Ab und zu geht auch mal ein Wurf oder ein Schwenk daneben: "Wir haben auch schon mal eine Lampe ,abgeschossen'. Aber zum Glück ist noch nie was Schlimmes passiert."

"Viele Fahnenschwenker haben das Fahnenschwenken von Manfred Klein gelernt. Deswegen besteht auch Kontakt über den eigenen Wohn- bzw. Schwenkort hinaus", erklärt Christoph Ritterbach aus Nievenheim auf seiner Homepage. Er schwenkt seit 1996 die Fahne für das Nievenheimer Jägerbataillon, Ende 2004 gründete er mit seinem Bruder Markus den Fahnenschwenkerzug Pankratius: "Wir trainieren zusammen und besuchen uns gegenseitig auf den Schützenfesten." Wegen der Verbindungen treten sie zurzeit in Horrem, Nievenheim, Zons, Stürzelberg und Delrath gemeinsam auf, dazu kommt ein Abstecher in den Rommerskirchener Ortsteil Oekoven. Darüber hinaus treten sie sporadisch bei Festen oder Ehrungen auf. Früher gingen die Fahnenschwenker in Dormagen und in Nievenheim beim Karnevalsumzug mit.

(NGZ)
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