Dormagen Dormagener wollen Sofia helfen

Dormagen · Bei der Typisierung für das an Leukämie erkrankte Kind machten viele mit.

 Ulrich Millen registriert die Erstspende von Melanie Schultz, die aus Neuss gekommen war, um zu helfen.

Ulrich Millen registriert die Erstspende von Melanie Schultz, die aus Neuss gekommen war, um zu helfen.

Foto: Tinter Anja

Sie dauert nicht länger als fünf Minuten und tut auch nicht weh, dennoch kann die Registrierung in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) Leben retten. In Knechtsteden konnten sich am Sonntag Freiwillige registrieren lassen, um der nur drei Monate alten, aber schon an Leukämie erkrankten Sofia zu helfen. Ist ein Stammzellen- oder Knochenmarkspendender einmal in der Datenbank aufgenommen, kann er helfen, "wenn er dieselben Gewebemerkmale aufweist, damit das Immunsystem des Empfängers die Zellen als eingene wahrnimmt und nicht abstößt", sagt Maria Schmidt von der DKMS.

Bei Ulrich Millen haben die Gewebemerkmale damals übereingestimmt: "Vor zehn Jahren habe ich selber Stammzellen gespendet. Nachdem ich mich Jahre zuvor registriert hatte, kam die Meldung, dass ich interessant sein könnte und ich hatte zwei Wochen später einen Termin zur ambulanten Stammzellenentnahme", sagt der Rheinfelder, der am Sonntag als ehrenamtlicher Helfer die Registrierung begleitete. "Meine Stammzellen sind damals zu einem Teenager nach Amerika gekommen, aber es hat leider nicht langfristig geholfen und er ist verstorben", sagt Millen, für den es immer selbstverständlich war, dass er Stammzellen spendet, wenn seine Gewebemerkmale passen.

Melanie Schultz aus Neuss ist ebenfalls Helferin und hat sich gleich auch registrieren lassen: "Ich bin durch Freunde darauf aufmerksam geworden und finde die Aktion toll." Sabine Euler ließ sich mit ihrer Tochter Marie in der DKMS erfassen: "Wir wollten spontan helfen, da jeder in diese Situation kommen kann."

Ramona Janowski, Großmutter der kleinen Sofia, ist "begeistert von der Hilfsbereitschaft und überwältigt von den vielen potenziellen Spendern. Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Leute dazu bereit sind", sagt sie und verweist dabei auch auf die Aktion am vergangenen Samstag in Köln, bei der sich 400 Menschen registrieren ließen. Je mehr Menschen in der Datenbank aufgenommen werden, desto größer ist die Chance, den passenden Spender für die kleine Sofia, aber auch für andere Leukämiekranke zu finden.

Allerdings müssen Kosten von 40 Euro pro Registrierung gedeckt werden. Für Sofia wurde ein Spendenkonto eingerichtet. Infos dazu gibt es bei Maria Schmidt von der DKMS in Köln unter 0221 9405823524.

(NGZ)
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