Dormagener Beratung in 2019 Verbrauchern rund 3000 Mal beigestanden

Dormagen · Die Verbraucherzentrale berichtet über die Fälle aus 2019. Deren Vielfältigkeit zeigt den Ideenreichtum von Abzockern, die sich sogar den gesundheitsgefährdenden Eichenprozessionsspinner zu Nutze machten.

In rund 3000 Anliegen hat die Verbraucherberatungsstelle in Dormagen im vergangenen Jahr den Ratsuchenden beigestanden, Verbraucherrechte durchgesetzt oder unberechtigte Forderungen abgewendet. Wie die Organisation mitteilt, reichten die Angelegenheiten von Prepaid-Kreditkarten, die sich nach der Online-Bestellung als kostenträchtiges Zahlungsmittel entpuppten bis hin zu Haustürverkäufern, die vor der Fusion von Unitymedia und Vodafone zum Abschluss überflüssiger Verträge für den Fernsehempfang drängten. Oft erhielten die Ratsuchenden Post eines Inkassobüros mit der Ankündigung hoher Gebühren, drohender Mahnbescheide oder Zwangsvollstreckung inklusive.

Mit rund 840 Rechtsberatungen und -vertretungen hat sich die Dormagener Beratungsstelle nach eigenen Angaben zumeist erfolgreich für die Ansprüche der Dormagener eingesetzt. 4100 Euro sollte etwa eine Dormagenerin für Verträge bezahlen, die sie in einem Mobilfunk-Shop abgeschlossen hatte. Die Beratungsstelle hakte beim Anbieter nach, woraufhin dieser die Verträge stornierte, die Forderungen einstellte und eine Rückzahlung leistete.

Der Grund für solche Fälle liege oft in mangelhafter Information beim Vertragsabschluss. „So berichteten Verbraucher, dass sie überrumpelt worden waren und Verträge unterschrieben hatten, deren Konditionen und Kosten sie erst im Nachhinein überblicken konnten“, erläutert Beratungsstellenleiter Ralf Eming. Bei einer landesweiten Stichprobe hatte die Verbraucherzentrale NRW festgestellt, dass neun von zehn Shops ihren gesetzlichen Informationspflichten vor Abschluss eines Handyvertrages nicht nachgekommen waren. Auch am Telefon abgeschlossene Verträge waren der Grund für viele Beratungen in Dormagen. Zudem ließen tierische Begleiter Abzocker aus der Deckung kommen: Ob Raupen, Wespennester oder Ungeziefer  – ungebetene Gäste wollten Betroffene möglichst schnell wieder loswerden, was unseriöse Anbieter mit überzogenen Rechnungen ausnutzen wollten.

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