Dormagen Dormagener Pendler fürchten Ausfall des RE 7

Dormagen · Bahn bereitet Sanierung der Hohenzollernbrücke in Köln vor. Experten sagen erhebliche Verspätungen auf der vielbefahrenen Strecke voraus.

 Reisenden und Pendlern ab den Bahnhöfen Neuss und Dormagen (im Bild) könnten durch Bauarbeiten ab März längere Fahrtzeiten drohen.

Reisenden und Pendlern ab den Bahnhöfen Neuss und Dormagen (im Bild) könnten durch Bauarbeiten ab März längere Fahrtzeiten drohen.

Foto: H. Jazyk

Wegen Gleisbauarbeiten auf der Kölner Hohenzollernbrücke könnte der Regionalexpress (RE) 7 vom 7. März an für mehrere Wochen zwischen Neuss und Köln ausfallen. Ohne eine Alternative wären Pendler auf die S-Bahn-Linie (S) 11 angewiesen. Diese benötigt für die Strecke von Neuss über Dormagen nach Köln 25 Minuten länger als der Regionalexpress. Die Deutsche Bahn wollte die von den Regionalverbänden des Verkehrsclub Deutschland (VCD) befürchteten Zugausfälle auf Anfrage nicht bestätigen, jedoch auch keine Entwarnung geben.

"Die letzten Abstimmungen laufen noch", gab ein Bahn-Sprecher dazu an und ergänzte: "Zurzeit sind noch keine konkreten Fahrplanmaßnahmen zu veröffentlichen." Sicher sei, dass ab dem 7. März und bis weit in den April hinein an Gleisen und Weichen auf der Hohenzollernbrücke gearbeitet werde. In einer Pressekonferenz (voraussichtlich am 22. Januar) wolle sich das Unternehmen zusammen mit dem Nahverkehr Rheinland/Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) äußern.

Im VRS-Gesamtfahrplan ist ausgeführt, dass zwei der vier Regional- und Fernverkehrsgleise der Hohenzollernbrücke vom 7. März bis 7. April gesperrt werden. Dies führe zu einem erheblich eingeschränkten Zugangebot. "Die Linie RE 7 wird weiträumig umgeleitet", heißt es lediglich. Eine Sprecherin des VRS versicherte, dass die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste so gering wie möglich ausfallen würden. Nähere Angaben zu den Auswirkungen machte jedoch auch sie nicht.

Sollte die Linie zwischen Neuss und Köln ausfallen, "fordern wir von der Deutschen Bahn eine Alternative zum kompletten Umstieg auf die S 11 ab/bis Neuss Hauptbahnhof, sagt Roland Schüler vom VCD Köln. "Bei Fahrt mit der S-Bahn verlängert sich die Fahrtzeit für Pendler zwischen Neuss und Köln täglich um 50 Minuten", mahnt er. Zwischen Dormagen und Köln würde die Fahrt 17 Minuten pro Strecke länger dauern. Zwischen Neuss und Dormagen wären Fahrgäste acht Minuten zusätzlich unterwegs.

Die betroffenen VCD-Regionalverbände haben beim Nahverkehr Rheinland bereits im Sommer einen Vorschlag für den RE 7 eingereicht. Dieser sieht eine Fahrt von Krefeld bis zum S-Bahnhof Geldernstraße/Parkgürtel in Köln vor. "Das ist aus meiner Sicht verkehrlich wenig sinnvoll", bewertet Lothar Ebbers vom Fahrgastverband Pro Bahn. "Die S 11 ist auf Kölner Stadtgebiet zu ausgelastet, um die zusätzlichen Fahrgäste aufzunehmen", ist er sicher. Zugreisende müssten auf die Stadtbahn und Busse umsteigen, um weiter in die Innenstadt zu fahren. Der VRS und die Bahn nahmen bislang nicht Stellung.

Weitere Alternativen sind für Ebbers kaum vorstellbar. "Die Südbrücke wird zur Umleitung anderer Linien genutzt und ist durch den Güterzugverkehr stark belastet." Einzig die Verlängerung der S 6 von Köln-Nippes bis Dormagen oder Neuss sei denkbar. Alles in allem halte er den Ausfall des RE 7 für wahrscheinlich. Dies dürfe jedoch nicht den Streckenabschnitt zwischen Neuss und Krefeld betreffen: "Der RE 7 ist dort die einzige Verbindung."

(NGZ)
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