Kloster Knechtsteden in Dormagen Spiritaner starten Hilfsprojekt für Afrika

Nach zwei Tropenstürmen ist in Mosambik viel zerstört. Aus Knechtsteden soll nun Nothilfe geleistet werden. Spiritanerpater Alberto Tchindembo organisiert in Mosambik Lebensmittelausgaben und Aufbauhilfe.

 Bewohner von Beira in Mosambik, die an einer Lebensmittelausgabestelle warten. Ihnen möchten die Spiritaner vom Kloster Knechtsteden mit Unterstützung des Fördervereins helfen.

Bewohner von Beira in Mosambik, die an einer Lebensmittelausgabestelle warten. Ihnen möchten die Spiritaner vom Kloster Knechtsteden mit Unterstützung des Fördervereins helfen.

Foto: Spiritaner

Der Hilfeschrei ist deutlich: „Es geht ums Überleben“, lautet das Motto der Nothilfe für Mosambik. Diese Spendenaktion für die Opfer zweier Tropenstürme in Afrika startete jetzt der Förderverein für das Missionshaus Knechtsteden, nachdem Pater Bruno Trächtler, Spiritanerpater im Kloster Knechtsteden, bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins eindringlich vom Hilferuf aus Mosambik berichtet hatte.

Spiritanerpater Alberto Tchindembo arbeitet als Missionar mitten im Katastrophengebiet von Beira, das von den Tropenstürmen besonders getroffen wurde, die im März und April über das östliche Afrika zogen, wobei sie große Landstriche verwüsteten. „Die eh schon arme Bevölkerung leidet große Not, da es an grundlegenden Dingen wie Nahrung und Wasser fehlt“, berichtet der Förderverein in seinem Aufruf: „Große Teile der Bevölkerung leben im Freien, da ihre Häuser völlig zerstört sind.“ Im Süden des Landes wurden ganze Dörfer weggespült. Die Hafenstadt Beira wurde zu 90 Prozent zerstört.

Pater Tchindembo berichtet über die Lage: „Auf dem Weg zum Pfarrzentrum sehe ich völlig zerstörte Häuser, verzweifelte und hoffnungslose Menschen, entwurzelte Bäume, zerbrochene Strommasten, Personen, die unter den Trümmern nach Brauchbarem suchen.“ Was am dringendsten ist: „Essen kaufen und verteilen, damit die Menschen nicht verhungern. In unserer Gemeinde haben sich 350 Personen registriert, die nichts mehr haben und die um das Überleben kämpfen. Es gibt eine große Zahl von Kindern und alten Menschen, die von uns abhängen. Wir müssen auch sehen, wo wir Kleidung herbekommen, weil viele alles verloren haben“, schildert der Pater: „Und natürlich der Wohnbereich!“ Auch dafür wird Geld benötigt, um Häuser wieder aufzubauen.

Mit 10.000 Euro hat der Förderverein selbst bereits das Spendenprojekt, das dem stellvertretenden Superior von Knechtsteden, Pater Bruno Trächtler, am Herzen liegt, unterstützt: „Mit dem Geld werden Lebensmittel für die Armen gekauft und Unterkünfte ermöglicht“, erläuterte Trächtler. „Da kommt alles bei den Menschen an“, versprach er. Das führt auch der Förderverein aus: „Das Missionshaus Knechtsteden und wir stehen im engen Kontakt zu den Spiritanern im Notstandsgebiet. So kann sichergestellt werden, dass jede Spende dort ankommt und direkt den notleidenden Menschen zugutekommt.“ Bei den spontanen Kollekten in der Basilika Knechtsteden haben die Gläubigen zudem 5775 Euro gespendet.

Vor 34 Jahren hat Pater Bruno Trächtler, in Angola – damals noch im Bürgerkrieg – Exerzitien für Ordensleute gehalten. Unter den Teilnehmern waren auch Seminaristen der Spiritaner. Beim ersten Briefwechsel mit Pater Alberto erinnerte er sich des Paters aus Deutschland, der damals 1985 die Exerzitien gehalten hatte. In besonderer Erinnerung blieb, dass der Pater die notwendigen Moskitonetze für das gesamte Seminar besorgt hatte. Zur Überraschung und zur Freude von beiden war Pater Trächtler jener Pater aus Deutschland. Daher war der Kontakt ins Katastrophengebiet sofort hergestellt. Als Pater Trächtler den Förderverein um Unterstützung gebeten hat, um die Spiritaner bei ihrer Arbeit im Katastrophengebiet zu unterstützen, sagte der Vorstand sofort Hilfe zu.

Weitere Informationen zu dieser Spendenaktion stehen auf der Homepage des Fördervereins unter www.foerderverein-knechtsteden.de.

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