„Happyologe“ Patrik Wenke aus Dormagen „Das Sammeln von Kleinigkeiten macht das große Glück aus“

Dormagen · Den Begriff „Happyologe“ hat sich der Zonser Patrik Wenke schützen lassen. Über den Weg zum Glück und die Bedeutung des Wortes schreibt der 52-Jährige in seinem Buch „Rendezvous mit deinem Glück“.

Foto: Patrik Wenke

Patrik Wenke ist der erste „Happyologe“ Deutschlands, den Begriff hat er sich schützen lassen. Den Namen hat ihn vor 16 Jahren ein holländischer Freund gegeben, der meinte „Du bist immer gut drauf, du bist ein Happyologe“. Das Wort bezeichnet laut Wenke keinen Menschen, der immer glücklich ist. Es sei auch kein Mensch, der mit geschlossenen Augen über eine Autobahn geht und sagt, das wird schon gut gehen. Ein Happyologe definiert sich als Mensch, der eine Situation, egal wie sie ist, erst einmal annimmt und dann bewertet – zu 80 Prozent mit einer Chance und zu 20 Prozent mit einem Risiko – danach geht derjenige optimistisch an die Situation heran. In jedem Fall gewinnt er, indem er entweder lernt oder siegt.

Der 52-Jährige ist Glücksexperte und Kommunikationstrainer, seit dem 15. November zudem Autor des Buches „Rendezvous mit deinem Glück“, das im kleinen BusinessVillage-Verlag erschienen ist. Darin beantwortet Wenke die Fragen, wie man sein persönliches Glück findet, was Glück ist und wie man seine individuelle Glücksformel entwickelt. Auch nimmt er den Leser mit auf eine sehr persönliche Reise, denn das Leben hat nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen, wie Wenke selbst durch seinen Schlaganfall vor sechs Jahren gelernt hat. Dieser Moment hat Wenke gezeigt, was er will und was er nicht will: Er möchte Glück teilen, so oft es nur geht und den Menschen zeigen, dass jeder für sein persönliches Glück verantwortlich ist. Daher lautet sein Lebensmotto: „Es ist, wie es ist, aber es wird, was du daraus machst!“

Über das Glück intensiv nachgedacht hat der Zonser, der im Direktvertrieb arbeitet, als er im Lockdown „seine Seele aufgeräumt“ hat, wie er es selbst nennt. Nachdem Wenke dazu das Wort „Glück“ im Internet gesucht hatte, war er auf den Kontakt des „Pioniers der Glücksforschung“, Professor Dr. Alfred Bellebaum, gestoßen, den er sofort anrief und fortan über ein halbes Jahr mit ihm zusammenarbeitete. Auch mit dem Abt Shi Heng Zong und dem Extrem-Sportler und Musiker Joey Kelly hat er über das Glück gesprochen und sich erklären lassen, was Glück ist und wie man es findet.

„Bellebaum sagt, die meisten Menschen suchen ihr Glück nicht im Unglück“ das sei aber das Ziel, erklärt Wenke. „Die Frage ist, was man aus einer unglücklichen Situation macht“, meint er, da jeder mal einen schlechten Moment hätte, „Glück ist kein Dauerzustand“. Die Kunst läge nur darin, das Glück in jeder Situation zu erkennen und genau dort zu finden.

Um sich auf diese individuelle Suche zu begeben, rät Wenke, dass jeder mindestens einmal im Monat ein „Rendezvous mit sich selbst“ machen sollte, bei dem er das Handy weglegt und keine Termine eingeplant hat, auch sollen keine weiteren Personen anwesend sein. „Man soll an dem Tag überlegen: Was macht mich glücklich? Was macht mich unglücklich?“ sagt Wenke, und diese Dinge aufschreiben. Der Grund dieser Übung: „Die Leute reden immer so schnell von Problemen, sie machen sich ihre Probleme selbst so groß“, meint der Happyologe. Als Beispiel hierfür nennt er eine zerbrochene Vase, über die ein Mensch traurig ist, stattdessen sollte dieser aber glücklich sein, dass er ein Dach über dem Kopf hat, unter das er die Vase stellen kann.

Vor zwei Wochen brachte Wenke zudem eine Glücks-App mit dem Namen „Glück To Go“ heraus. Über die kostenlose App kann man selbst Glücksmomente mit der Kamera aufnehmen, speichern, auf einer Skala von eins bis zehn bewerten und immer wieder anschauen, um sich zu motivieren, wenn man mal unglücklich ist. „Die Wissenschaft hat bewiesen, dass das Erinnern an den Glücksmoment den gleichen Effekt hat wie der Glücksmoment selbst“, erklärt Wenke zur Funktion der App: Sein Glück immer in der Tasche zu haben, wenn man es braucht.

Und wenn dann doch einmal eine Person schlecht gelaunt ist? „Derjenige sollte die Situation akzeptieren und abends in ein Kinderhospiz oder Altenheim gehen, um zu sehen, dass es immer schlechter geht, und der Mensch nicht das Recht dazu hat, sich schlecht zu fühlen“, rät Wenke. Klar grenzt er sich aber hier von schweren Fällen wie depressiven Personen ab, auf die dieser Rat nicht zutrifft. „Das ist eine ganz schlimme Krankheit, das muss in ärztliche Obhut.“

Für Februar ist bereits ein weiteres Buch über das Glück geplant, für das sich Wenke mit 16 Autoren zusammengetan hat, die über das Glück schreiben. Auch ein Podcast mit dem Titel „Rendezvous mit deinem Glück“ ist demnächst geplant; Prominente sollen dort dann über ihr persönliches Glück erzählen. Des Weiteren hält der Happyologe Seminare als Kommunikationscoach im Direktvertrieb und war bereits auf Buchlesungen in einem Weinkeller in Zons. In den nächsten Wochen ist Wenke im Fernsehen zu sehen.

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