Trotz Reinigungen Dormagener Bahnhof oft verschmutzt

Dormagen · Reisende ärgern sich über am Bahnhof Dormagen über Müll und Uringestank. Die Bahn stößt an ihre Grenzen - dabei sind dreimal pro Woche Reinigungsteams vor Ort.

 Die Unterführung am Bahnhof Dormagen wird täglich von rund 7800 Reisenden genutzt. Einige hinterlassen sie oftmals nicht sauber.

Die Unterführung am Bahnhof Dormagen wird täglich von rund 7800 Reisenden genutzt. Einige hinterlassen sie oftmals nicht sauber.

Foto: Christian Kandzorra

Nicht gerade von seiner schönsten Seite zeigt sich Dormagen am Bahnhof: An vielen Ecken liegt Müll, teilweise sind die Böden verschmiert - und in einigen Durchgängen stinkt es nach Fäkalien. Immer wieder sorgt das bei Reisenden für Ärger. Dabei sind laut Bahn dreimal pro Woche Reinigungsteams auf dem Bahnhofsareal unterwegs, um Bahnsteige und Unterführungen sauber zu halten. Doch das hilft nur wenig, selbst die Sauberkeit nach Behandlungen mit Dampfstrahlern und entsprechenden Desinfektionslösungen ist oft nur von kurzer Dauer. „Mehr als Saubermachen geht nicht“, sagt ein Bahnsprecher, der auch an die Vernunft derjenigen appelliert, die Abfall am Bahnhof achtlos wegwerfen oder gar in die Unterführungen urinieren.

Tatsächlich sind der Bahn gewissermaßen die Hände gebunden. Mit durchschnittlich 7800 Reisenden pro Tag zählt der Bahnhof Dormagen so viele, wie es für einen Bahnhof im Ballungsraum zwischen Köln und Düsseldorf üblich ist. „Für solche Bahnhöfe reichen Reinigungen drei Mal pro Woche nach unseren Erfahrungswerten normalerweise aus“, sagt ein Bahnsprecher. Das heiße jedoch nicht, dass bei groben Verunreinigungen oder Defekten niemand komme: „Wir besichtigen die Station regelmäßig.“ Auch Reparaturen würden zeitnah durchgeführt. Und trotzdem: Ganz ohne Müll und andere Verschmutzungen kommt der Bahnhof nicht aus.

Offensichtlich ist es einigen Nutzern, die nicht unbedingt mit der Bahn reisen wollen, herzlich egal, wie es um die Sauberkeit an der Station Dormagen steht. Besonders vermüllt sind die Gleisbetten: Große Mengen an Abfall (leere Flaschen, Plastikverpackungen, tausende Zigarettenkippen) stechen beim Warten etwa auf die S-Bahn in Richtung Düsseldorf sofort ins Auge. Die Gleisbetten sind tatsächlich längere Zeit nicht mehr gereinigt worden, wie der Bahnsprecher zugibt. Und dafür gibt es einen guten Grund: „Wenn wir Gleisbetten reinigen lassen wollen, müssen die Gleise entsprechend gesperrt werden.“ Züge müssten umgeleitet oder ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. Das binde Personal und sei kostspielig. „Auch nachts ist das problematisch, weil Güterzüge umgeleitet werden müssen.“ Der Bahn bleibt nur, an die Vernunft der Bahnhofsbesucher zu appellieren.

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