Fest in Zons Besucher gehen beim Mühlentag auf Zeitreise

Zons · Traditionell beteiligt sich der Heimat- und Verkehrsverein Zons am Deutschen Mühlentag. Und auch am Pfingstmontag pilgerten Besucher von nah und fern zur historischen Mühle inmitten der Altstadt, um hautnah zu erleben und von einem Müller aus erster Hand zu erfahren, wie mühsam und schwer seine Arbeit damals gewesen ist.

Durch die sieben Etagen des alten Wehr- und Mühlenturms, der eine 600 Jahre alte und bewegte Geschichte hat, führte Hermann Kienle, der das Gebäude wie seine Westentasche kennt. „Bei der Zonser Mühle handelt es sich um eine Holländer-Windmühle mit drehbarer Haube und umlaufender Holzgalerie im südwestlichen Eckturm. Sie wurde 1390 erbaut und war bis 1907 in Betrieb“, erklärte er. 1909 sind bei einem Sturm die Flügel verloren gegangen. Die gesamte hölzerne Mühlentechnik im Inneren der Mühle ist bis heute erhalten. Einziger Wermutstropfen für die Besucher: Die Flügel, die sonst über einen Elektromotor gegen den Einwurf von 50 Cent einige Minuten lang ihre Runden drehen, sind derzeit nicht in Betrieb. „Das ist voll schade“, fand sogleich einer der jungen Besucher, der siebenjährige Max. Seine Eltern Cordula und Peter Steinen hatten ihrem Sprössling nämlich vorab versprochen, dass er das einmal sehen darf. Dennoch kraxelte er munter die steilen und engen Treppen hoch, um jeden Winkel der Mühle zu erforschen. „Das ist sehr spannend, ich möchte aber trotzdem kein Müller werden“, stellte er fest. Auch seine Eltern waren fasziniert von dem Inneren der Mühle, die erst vor einigen Jahren zwei Jahre lang saniert wurde. „Es ist kaum vorstellbar, wie die Müller zentnerweise Mahlwerk die Treppen hoch- und herunter geschleppt haben“, sagte Cordula Steinen. „Das muss richtige Knochenarbeit gewesen sein.“ Das alte Sacklager ist im Zuge der Sanierung ebenfalls ausgebaut worden, dort sind alte Fotos zu sehen.

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