Urgestein des Zentrums in Dormagen Partei trauert um Gerhard Woitzik

Nievenheim · Seinen 95. Geburtstag feierte der Nievenheimer Gerhard Woitzik im vergangenen November noch im Kreise seiner Familie. Am Sonntag ist er gestorben.

 Gerd Woitzik ist im Alter von 95 Jahren gestorben.

Gerd Woitzik ist im Alter von 95 Jahren gestorben.

Foto: Sebastian Pototzki

Mit Woitzik verliert die Bundes-Zentrumspartei einen ihren prägendsten Politiker und Dormagen einen streitbaren Kommunalpolitiker, der viele Akzente setzte.

Gerhard Woitzik wurde 1927 in Niederschlesien geboren. Nach Krieg und Gefangenschaft verschlug es ihn als jungen Mann nach Nievenheim. Politik und Familie bestimmten sein Leben: 1960 trat Woitzik der Deutschen Zentrumspartei bei, kurze Zeit später wurde er Mitglied im Stadtrat, vier Jahre war er bis 1974 Gemeindebürgermeister in Nievenheim. Damals hat Nievenheim das Hallenbad erhalten und die Grundschule, sowie die Kindergärten in Delrath und Ückerath sind gebaut worden. Woitzik war 40 Jahre Bundesvorsitzender der Zentrumspartei und ist seit 2021 ihr Ehrenvorsitzender. Der bis zu seinem 92. Lebensjahr aktive Politiker Woitzik sah sich immer als Verfechter von Bürgerinteressen, für die er sich aktiv einsetzte. Bequem war der christlich-konservative Woitzik dabei nicht.

Auf Bundesebene musste er sich in seinen letzten aktiven Jahren mit Kritik auseinandersetzen und sich innerparteilichen Gegner erwehren. Die Streitereien wurden sogar vor dem Bundesschiedsgericht ausgetragen. 2012 sah das Landgericht düsseldorf in Woitzik den rechtmäßigen Vorsitzenden der Zentrumspartei. Der heutige Bundesvorsitzende Christian Otte wertschätzte Woitzik als „prinzipientreuen und glaubensfesten Mitstreiter, dessen Rat wir schmerzlich vermissen werden.“

(schum)
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