Bahnhof in Dormagen Zeitplan für den Bahnhofs-Umbau steht

Horrem · Bei der Bürgerversammlung zur „Sozialen Stadt Horrem“ ging es um zahlreiche Projekte bis 2022.

 Der westliche Bereich des Bahnhofs zur Knechtstedener Straße in Horrem wird umgestaltet und erhält Platzcharakter. Die bisherige Verbindungsstraße wird abgepollert.

Der westliche Bereich des Bahnhofs zur Knechtstedener Straße in Horrem wird umgestaltet und erhält Platzcharakter. Die bisherige Verbindungsstraße wird abgepollert.

Foto: Carina Wernig

In den Stadtteil Horrem wird investiert – und zwar bis 2022 mit Hilfe von Landes- und Bundesmitteln insgesamt 16 Millionen Euro. Das führte Bürgermeister Erik Lierenfeld am Montagabend bei der 6. Bürgerversammlung zum seit fünf Jahren laufenden Stadtteilentwicklungsprogramm „Soziale Stadt Horrem“ den knapp 100 Besuchern im Bürgerhaus an der Knechtstedener Straße vor Augen. Für die Verbesserung der Lebenssituation sei ein Engagement der Horremer wichtig: „Dafür brauchen wir Sie“, sagte Lierenfeld auf der Veranstaltung, zu der die Stadt mit der Initiative Horrem eingeladen hatte. Daher werden zwei weitere Projekte – die Umgestaltung der Knechtstedener Straße und der Bürgerpark – mit Bürgerbeteiligung ab diesem Frühling geplant.

Projektkoordinator Detlev Falke erläuterte die einzelnen Maßnahmen. Dabei erklärte er, dass Verzögerungen durch Wetter und nicht auf Plänen verzeichnete Leitungen im Boden verhindert haben, dass der nördliche Quartierseingang, der Kreisverkehr an der Weilerstraße, bis Ende 2018 fertiggestellt wurde: „Die Arbeiten werden voraussichtlich nach Karneval fertig“, verwies er auf Anfang März. Die Kritik einiger Anwohner an „vernichteten Stellplätzen“ werde die Verwaltung prüfen, sagte der Bürgermeister zu.

Besonders im Blickpunkt steht der Bahnhof, der auf der Westseite zur Knechtstedener Straße hin einen neuen Treppenaufgang und einen Vorplatz erhalten soll. Dazu musste die Ausschreibung im Sommer 2018 gestoppt werden, weil die beiden einzigen Angebote um rund eine Million Euro über der Kostenschätzung lagen. „Nun haben wir die abgespeckte Version vorliegen“, erklärte Falke die Einsparpotenziale: Nur noch eine große Treppe, die etwas weiter von der Gleisanlage entfernt entstehen wird, die Fliesen im Tunnel werden nicht abgehauen, sondern mit neuen Fliesen überklebt und der Belag wird von zwölf auf zehn Zentimeter reduziert. Der Zeitplan sieht vor, Ende März das Neuwegeverfahren zu starten. „Dann hoffen wir, vier Wochen später eine rege Beteiligung vorliegen zu haben, so dass wir im Mai den Auftrag vergeben können“, sagte Falke. Dann könne der Vorplatz noch 2019 angegangen werden. Die Verbindungsstraße von der abknickenden Knechtstedener Straße zum Rübenweg wird dann abgepollert. Der Platz darf dann nur noch von direkten Anwohnern zu ihren Garagen befahren werden. Rechts neben dem Zugang zu den Gleisen gibt es dann einen Wendehammer, der vom Rübenweg aus befahren werden kann.

Der Bürgermeister erinnerte auch daran, dass Horrem der Stadtteil mit dem größten Einwohner-Wachstum sei: „Horrem ist von 2012 bis 2017 um 14 Prozent gewachsen und nun der zweitgrößte Stadtteil Dormagens“, wies er auf den Sozialbericht hin. Neben hohen Arbeitslosenzahlen – 25 Prozent aller Dormagener Arbeitslosen leben in Horrem – sei jedoch auch Positives festzustellen: Horrem hat den besten Jugend-Quotienten, das heißt, dort leben die meisten Kinder und Jugendlichen unter 20 Jahren – im Vergleich zu der Zahl der 20- bis 65-Jährigen. „Das ist eine Chance, aber auch eine Verpflichtung, mehr für die Quartiersentwicklung in Horrem zu tun“, sagte Lierenfeld. Der Lernort, der Grundschule, Kita, OGS und ein Begegnungszentrum miteinander vereint, soll bald entstehen. Für die zahlreichen Familien mit kleinen Kindern gibt es zurzeit neben dem Spielgerät am Dorfanger nur einen öffentlichen Spielplatz Am Rath. Das wird sich kurzfristig ändern: Neben zwei Spielplätzen, die die Baugenossenschaft Dormagen am Kastanienweg und an der Buchenstraße für 2019 plant, könnte auch der neue Bürgerpark neben dem alten Friedhof weitere Möglichkeiten für Spielgeräte bieten. „Das fließt alles in die Planung ein“, erklärte Falke.

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