Straberger See Dormagen will illegales Baden in Kiesgrube stoppen

Dormagen · Gemeinsam gehen der Rhein-Kreis Neuss, die Stadt Dormagen und das Unternehmen Straberg Kies gegen Vandalismus und Vermüllung am Straberger See vor.

 Müll am Ufer des Straberger Sees.

Müll am Ufer des Straberger Sees.

Foto: Jürgen Klein

Nach jedem warmen Wochenende bietet sich am südöstlichen Bereich des Straberger Sees das gleiche Bild: Müll liegt in Massen am Ufer, im See und im Gebüsch. Er stammt von den oft Hunderten von Besucher, die illegal das abgesperrte Gelände der Firma Straberg Kies betreten und dort unerlaubt, trotz Verbotsschildern und Zäunen, an den Förderanlagen schwimmen. Gegen dieses "wilde Baden" und die zunehmende Vermüllung wollen nun der Rhein-Kreis Neuss, die Stadt Dormagen und das Unternehmen vorgehen.

Dabei ist das illegale Baden im Auskiesungsbereich am Straberger See nicht nur verboten, sondern auch lebensgefährlich, da unter Wasser Hindernisse wie Stahlseile liegen und zudem das Ufergelände jederzeit abrutschen könnte. Wie Martin Polzer von der Geschäftsleitung bestätigt, plant die Straberg Kies GmbH, einen neuen Stahlgitterzaun zu errichten: "Da kommen zwar Kosten von bis zu 25.000 Euro auf uns zu, aber wir wollen unser Auskiesungsgelände noch besser sichern."

Denn die momentanen Maschendrahtzäune stellen offensichtlich kein Hindernis für die wild Badenden dar, wie Polzer erklärt: "Das Schlimmste ist der Vandalismus, der uns schon mehrere tausend Euro gekostet hat." Dabei leidet die Firma nicht nur durch die großflächige Vermüllung der Natur, wie er schildert: "So wurde unsere Baggerkabine mal mit Lack eingesprüht, so dass wir auch Produktionsausfall hatten, und 100 Gurtrollen à 25 Euro wurden einfach im See versenkt."

Der neue Zaun ist eine von mehreren Maßnahmen, die bei einem Gespräch mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Bürgermeister Erik Lierenfeld, Ordnungsdezernent Robert Krumbein mit dem Kiesunternehmen besprochen wurden. "Wir freuen uns sehr über die Zusage der Firma", sagt Petrauschke. Zusätzlich wollen die Kreiswerke als Geländeeigentümer den Zugang zu Ufern durch natürliche Barrieren wie Heckenpflanzungen erschweren.

 So sieht es am Strand des Strabi aus.

So sieht es am Strand des Strabi aus.

Foto: Linda Hammer

Parallel dazu geht das Ordnungsamt mit verstärkten Kontrollen gegen wildes Parken rund um den See vor, vor allem an der stark befahrenen L 380, der Neusser Straße, wo es zu Behinderungen kam. "Dies konnten wir in den vergangenen Wochen bereits erfolgreich eindämmen", sagt Krumbein. Eine von illegalen Parkern genutzte Freifläche östlich der Kreuzung L 380/K 12 wurde mit Pfosten abgesperrt. "Unterstützt werden diese Kontrollen auch von der Kreispolizeibehörde", macht Petrauschke deutlich.

"Dieser viele Müll am See und das wilde Parken an der L 380 müssen aufhören", hatte bereits Ende Juni Jürgen Klein, Landwirt vom gegenüberliegenden Goldberger Hof, gefordert. Auch der Stadtrat bemängelte die gefährliche Lage. "Das ist seit Jahren ein Dauerproblem. Die Situation war besonders schlimm, als wir im Juni und Juli die starke Hitzeperiode hatten", so Krumbein.

"Deshalb ist es gut, dass jetzt alle Beteiligten zusammen Lösungen erarbeitet haben", sagt Lierenfeld: "Der Straberger See ist ein hervorragendes Naherholungsgebiet. Durch die Schutzvorkehrungen wollen wir hier für ein sicheres Badevergnügen am öffentlichen Strand und mehr Sauberkeit sorgen."

(NGZ)
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