Finanzen in Dormagen Stadt will neue Fördertöpfe erschließen

Dormagen · Der Stadtrat soll die Mitgliedschaft im neuen Fachnetzwerk „Fördermittelakquise NRW“ beschließen. Der Beitrag von 4600 Euro im Jahr soll sich leicht amortisieren, glaubt die Verwaltung.

Der Stadtrat steht am Donnerstag vor einer leichten Entscheidung.  Er soll Mittel in Höhe von 4641 Euro freigeben – ein Betrag, der angesichts einen millionenschweren Etats eine vernachlässigungswürdige Größenordnung ist, zumal die Wahrscheinlichkeit recht groß ist, dass sich dieses „Invest“ mehr als auszahlen wird. Denn die Stadt schlägt den Ratsmitgliedern vor, dem „Fachnetzwerk Fördermittelakquise NRW“ beizutreten. Vereinfacht gesagt, soll damit erreicht werden, dass die Stadt künftig an Fördertöpfe kommt, die sie heute noch gar nicht kennt. Bis heute sind über 50 Kommunen diesem Netzwerk beigetreten.

Heute ist es so, dass jeder Fachbereich im Rathaus schaut, woher er für bestimmte Projekte finanzielle Unterstützung bekommen kann. „Da ist es natürlich klar, dass man nicht immer den kompletten Überblick über alle Möglichkeiten hat“, sagt Beigeordnete Tanja Gaspers. Dazu kommt die Frage, die intern zu recherchieren ist: Passt das Projekt überhaupt in den Fördertopf, den man sich ausgeguckt hat? Gaspers: „Da bedarf es oftmals vertiefterer Kenntnisse.“ Die nicht immer so ohne weiteres und ohne größeren Aufwand in einer Verwaltung vorhanden sind. Vor allem, wenn es  um Fördermöglichkeiten auf EU-Ebene geht.

Die Kommunal Agentur NRW hat sich auf Initiative des Städte- und Gemeindebundes NRW das Ziel gesetzt, konkrete Unterstützungsangebote für die nordrhein-westfälischen Kommunen anzubieten, um im „Fördermitteldschungel“ – auch unter Nutzung der vorhandenen Beratungsangebote in NRW – das passende Förderprogramm zum kommunalen Vorhaben zu empfehlen. So sollen zusätzliche Finanzquellen erschlossen werden, um bei signifikanter Haushaltsentlastung die Zukunftsfähigkeit der Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen zu stärken. Darüber hinaus soll eine Know-how-Stärkung als Schulung für Verwaltungsmitarbeiter im Rahmen von zweimal jährlich stattfindenden Netzwerkveranstaltungen durch die Kommunal Agentur NRW erfolgen.

Die Stadt sieht in einem Beitritt auch den Vorteil, insgesamt bei diesem Thema von Beratungsleistungen profitieren zu können. Denn das Leistungspaket, dass die Komunal-Agentur anbietet ist recht umfangreich.  Die mit der Kommunal Agentur NRW abzuschließende Beratungsvereinbarung sieht folgende Leistungen vor: Unterstützung bei der Strategieentwicklung; Identifizierung geeigneter Fördermittel für ein konkretes Projekt; Unterstützung bei der Projektkonzeption; Unterstützung erste/grobe Zeit-/Maßnahmenplanung, Hilfe bei der Strukturierung der Projektschritte; Unterstützung bei Gesprächen mit Behörden; technische Abgrenzung innerhalb des Projektes zu verschiedenen Förderbereichen (z. B. Fassade, Beleuchtung, Heizung); Hilfe bei der Prüfung interkommunaler Kooperationen (z. B. gemeinsame Konzepte); Ergebnisdarstellung in kommunalen Gremien (ein Termin pro Jahr); Aufbau eines Netzwerkes zu Förderhilfen mit dem Fokus auf Kommunen; Netzwerkveranstaltungen für die Netzwerkmitglieder (zwei Meetings pro Jahr);  Einbringung von externem Know-how in die Veranstaltungen; Vermittlung von kommunalen Ansprechpartnern zur gegenseitigen Unterstützung.

„Durch eine Beteiligung werden unsere Fachbereiche entlastet“, sagt Beigeordnete Gaspers, „sie können sich bei Bedarf beraten lassen.“ Zum Beispiel, wenn es um die Möglichkeit geht, bei einem Projekt unterschiedliche Förderungen für Teilbereiche zu bekommen. Gaspers: „Ich bin davon überzeugt, dass wir profitieren können.“

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