Christuskirche in Dormagen Virtuose Streicherinnen glänzen bei „Reihe 8“-Konzert

Dormagen · Der junge Mai lag in der Luft, auch der Muttertag sorgte für nötiges Ambiente. Den entscheidenden Beitrag für den wundervollen Abend leisteten das Programm der „Reihe 8“ in der Christuskirche und vier virtuose Interpreten.

 „Reihe 8“-Konzert in der Christuskirche.

„Reihe 8“-Konzert in der Christuskirche.

Foto: salz

Auf den Notenständern lagen Robert Schumanns Klavierquartett op. 47 und Antonin Dvoraks Klavierquartett op. 87, beides Werke von großer Opulenz und überwältigender Strahlkraft. „Uns steht ein Konzerterlebnis bevor“ - so stellte Hartmut Belitz das eher zufällig gebildete Ensemble vor: Sophia Oertel, Violine, Agnes Bickelhaupt, Viola, und Louisa Kaltenbach, Cello, von der Musikhochschule Köln sowie Kantor Georg Wendt am Klavier.

Belitz, Vorstand des Presbyteriums, trug zur Einstimmung einen wichtigen Hinweis bei. „Es-Dur ist die Tonart der Liebe.“ Vor allem sie banne die tiefsten Gefühle, abgesehen davon, dass sie auch majestätische und süße Empfindungen wecke. Das war beileibe nicht zu hoch gegriffen, denn die mal frisch entschlossen, dann gefühlvoll emotional Aufspielenden folgten haargenau dem Notenblatt. So gelangte der Frühling auf dem direkten Weg in den Kirchenraum und wurde Romantik pur gegeben. „Alle Teile des Werkes“, so überschwänglich heißt es in Rezensionen von Schumanns Stück, „verschmelzen zu einem geheimnisvollen Ganzen.“ Träumerische Atmosphären werden beschworen, kraftvolle Rhythmen verlangen ihr Recht, selbst ein Choral erklingt als Lobgesang auf die Natur. Den Höhepunkt des Werkes bildet ein Andante, das wie ein voll erklingender Vogelgesang überkam.

Überhaupt sind die Bezüge zum Frühling an allen Stellen zu spüren. Mit ihrem Spielen greifen die drei jungen Streicherinnen die absichtsvoll naturnahen Vorgaben auf und werden sie in jedem Satz von Georg Wendt gekonnt am Klavier begleitet. Die Ideen werden vorgestellt, entwickeln sich und kommen zu einem wohlklingenden Ende. Voller solcher großartigen Erfindungen ist auch Dvoraks Klavierquartett Es-Dur op. 87. Hier fließen slawische Musik und anspruchsvolle Verarbeitung in ungewöhnlichen Sätzen zusammen. Von diesem erstaunlichen Quartetts wünscht man sich noch viele Auftritte in Dormagen.

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