Fünf Überfälle in Dormagen Video zeigt kleinen Räuber — Polizei bittet um Hinweise

Dormagen · Die Polizei fahndet in Dormagen nach einem mutmaßlichen Serienräuber. Was die Überfälle miteinander verbindet: Die Augenzeugen beschreiben den Täter als verhältnismäßig klein. Was wir bislang über ihn wissen.

Zuletzt vier Überfälle in Dormagen innerhalb von vier Tagen — man könnte fast meinen, der mutmaßliche Täter wäre zuletzt auf den Geschmack gekommen. Nachdem er wohl erstmals Ende August in einer Spielhalle zuschlug, traf es am Mittwoch, Donnerstag und zweimal am Samstag eine Tankstelle, eine Bäckerei und gleich doppelt ein Sonnenstudio.

Die Polizei geht davon aus, dass es immer derselbe Täter war — bei allen fünf Überfällen in den vergangenen zwei Wochen. Denn das Aussehen des Täters und die Art und Weise der Überfälle sind nahezu identisch. So wird der männliche Täter immer als verhältnismäßig klein beschrieben, nur 1,60 bis 1,65 Meter soll er groß sein. "Zudem gehen wir davon aus, dass der Gesuchte entweder seine Haare an den Seiten wegrasiert hat oder dass seine Haare sehr hell sind", sagt eine Polizeisprecherin.

Überfall-Serie in Dormagen
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Überfall-Serie in Dormagen

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Foto: dpa, rwe tba

Bei den Hinweisen zur Statur schwanken die Angaben, mal soll er kräftig, dann wieder schlank gewesen sein. Das Alter des Angreifers schätzen die Opfer auf 20 bis 30 Jahre. Seine Kleidung unterschied sich von Überfall zu Überfall. Außerdem war er bislang immer bewaffnet, in drei Fällen mit einem Messer, zuletzt hatte er noch eine Pistole dabei.

Bislang konnte der Täter jedesmal mit erbeutetem Bargeld fliehen, ehe die Polizei anrückte. Auch die Fahndungsarbeit der Polizei und die verstärkten Streifenfahrten brachten bislang kein Ergebnis. Die Polizei hoffte, zumindest vom Überfall auf die Spielhalle Videoaufnahmen vom Täter zu bekommen. Doch die zeigen nur Schatten und sind entsprechend unbrauchbar, sagte eine Polizeisprecherin. Weiteres Beweismaterial werde zurzeit aber noch ausgewertet. Der Betreiber des Sonnenstudios ließ unserer Redaktion das Überwachungsvideo vom Überfall am Donnerstag zukommen und übergab das Material auch der Polizei.

Die fünf Fälle im Einzelnen:

Am späten Abend, gegen 22.20 Uhr, betritt der Täter das Casino an der Knechtstedener Straße im Dormagener Stadtteil Horrem. Vermummt und mit einem Messer bewaffnet bedroht er den an diesem Abend einzigen Angestellten. Er verlangt Bargeld, seine Beute - laut Polizei nur wenige Euro - packt er in einen gelben Plastikbeutel, dann flüchtet er in Richtung S-Bahnhof.

Zeugen berichten, der Täter sei schlank gewesen und habe dunkle Oberbekleidung und eine dunkle Mütze getragen. Außerdem soll er mit einem ausländischen Dialekt gesprochen haben und sein Gesicht mit einem dunklen Tuch vermummt haben.

Wieder ist es später Abend, gegen 22.50 Uhr betritt der Angreifer eine Shell-Tankstelle an der Hamburger Straße in Horrem. Der Angestellten hält er ein Messer vor und fordert Bargeld. Mit seiner Beute flüchtet er anschließend in Richtung des nahe gelegenen Möbelhauses.

Die Mitarbeiterin der Tankstelle sagt, dass der Mann einen dunklen Kapuzenpullover und eine dunkle, weite Jogginghose trug. Zur Vermummung nutzte er ein graues Halstuch.

Nur einen Tag später schlägt der Mann in einem Sonnenstudio in Horrem zu. Gegen 19.30 Uhr bedroht er eine Angestellte der Filiale und lässt sich wieder Bargeld aushändigen. Anschließend flüchtet er zu Fuß in unbekannte Richtung.

Hier beschreibt ihn das Opfer als kräftig und komplett in schwarz gekleidet.

Erstmals wählt der mutmaßliche Serien-Täter sein Ziel nicht in Horrem. Stattdessen raubt er gegen sieben Uhr am Samstagmorgen eine Bäckerei in der Piwipper Straße im Dormagener Stadtteil Rheinfeld aus. Dieses Mal hat er zusätzlich zum Messer noch eine Pistole dabei und erbeutet Bargeld, ehe er in unbekannte Richtung flieht.

Die Angestellten der Bäckerei beschreiben ihn als dünn. Statt hinter einem dunklen Tuch versteckte er sein Gesicht dieses Mal hinter einer weißen Stoff-Sturmhaube. Dazu trug er erneut einen Kapuzenpullover und eine schwarzen Hose.

Nach seinem morgendlichen Überfall kehrte der 1,60-Räuber am Nachmittag wohl nach Horrem zurück. Hier überfiel er gegen 15 Uhr erneut das Sonnenstudio an der Hamburger Straße. Die Angestellten bedrohte er dieses Mal mit einem Messer, anschließend flüchtete er mit einem geringen Geldbetrag.

Die Angestellten beschrieben ihn erneut als kräftigen, kleinen Mann mit dunkler Kleidung. Als Vermummung nutzte er wahrscheinlich einen dunklen Schal.

Die Ermittlungen zur Dormagener Raubüberfall-Serie leitet das Zentrale Kommissariat 12 in Neuss. Mögliche Zeugen oder Informanten können die Beamten unter der Nummer 02131 3000 erreichen.

(cbo)
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