Theater in Dormagen Verwechslungskomödie nach Oscar Wilde im NGK

Knechtsteden · In der Theatersaison des städtischen Kulturbüros zeigte das Landestheater Burghofbühne „Bunbury – oder die Kunst ernst zu sein“ in Knechtsteden.

Bereits die Bühne in Zirkusoptik versprach den 300 Besuchern im Norbert-Gymnasium große Unterhaltung. Die berühmte Verwechslungskomödie „Bunbury – oder die Kunst ernst zu sein“ von Oscar Wilde nahm die Zuschauer mit auf eine Reise in die Welt voller Liebe, Lüge und doppelter Identitäten. Aufgeführt wurde das Stück vom Landestheater Burghofbühne.

Um ihren familiären Verpflichtungen zu entgehen, haben die beiden Protagonisten jeweils einen imaginären Freund erfunden: Algernon einen kranken Freund namens „Bunbury“, der auf dem Land wohnt, und Jack einen Bruder namens Ernst, den er in der Stadt besucht. In Wirklichkeit ist er selbst Ernst im städtischen Leben, das scheinbar perfekte Doppelleben. „Zu einer guten Ehe gehören immer drei“, scherzen sie zu Beginn.

Der Titel „Bunbury“ bekommt in dem Stück eine neue Bedeutung: Er steht nicht nur für den Namen eines imaginären Freundes, sondern beschreibt auch das zunächst erfolgreiche Doppelleben der Männer. Die doppelten Identitäten drohen aufzufliegen, als sich Algernons Cousine Gwendolin in Jack und Jacks Ziehtochter Cecily in Algernon verliebt. Denn beide Frauen halten den jeweiligen Verlobten für „Ernst“, dessen Name für ihre Heirat ausschlaggebend sind. „Ne, also Jack geht gar nicht“, antwortet Gwendolin auf die Frage, ob noch ein anderer Name in Frage käme. Aus Verzweiflung möchten sich die beiden Männer auf den Namen Ernst taufen lassen, da Jack gar nicht und Algernon „schon lange nicht mehr getauft wurde“. Denn Ernst zu sein, ist – titelgebend – eine Kunst. Am Ende stellt sich heraus, dass Findlingskind Jack in Wirklichkeit doch Ernst heißt. Unter dem Gelächter des Publikums folgt die Erkenntnis des Abends: „Jetzt haben wir erlebt, wie wichtig es ist, ernst zu sein“.

„Die Vorführung war zwar nicht ausgebucht, doch wir sind mit der Resonanz trotzdem zufrieden“, sagt Olaf Moll vom Kulturbüro. Denn von Thematik und Machart unterschied es sich von herkömmlichen Theaterstücken, das Publikum fühlte sich aber bestens unterhalten: „Das ist mal was ganz anderes, aber es war lustig“, sagten einige Besucher.

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