Fliesen und Keramik des Jugendstils Auch die „Grabbelkiste“ bot Kunst

Zons · 20 Fliesen-Sammler präsentierten ihre Schätzchen im Kreismuseum.

Die 16. Auflage des Sammlertreffens „Fliesen und Keramik des Jugendstils“ im Kreismuseum war ein voller Erfolg. Nicht nur die Sammler und das fachkundige Publikum waren begeistert, sondern auch die Besucher des Museums. Denn das Treffen fand von 11 bis 15.30 Uhr inmitten der Ausstellungsräume statt und war somit für jeden zugänglich. Der Jugendstil entstammt der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Mit dekorativ geschwungenen Linien, flächenhaften Ornamenten und Asymmetrie war er der Gegenentwurf zum bisherigen Stil des Historismus.

In den Räumen des Kreismuseums gab es eine Vielzahl von Motiven auf den Fliesen – von einfachen Ornamenten auf einzelnen Kacheln bis hin zu Blumenfeldern und Tiermotiven. Oft waren die Kacheln bemalt, vereinzelt fanden sich aber auch plastisch dekorierte Kacheln im Angebot der rund 20 Sammler, die nicht nur aus ganz Deutschlands, sondern auch aus den Niederlanden und Belgien angereist waren. Sie stellten ihre Stücke nicht nur aus, sondern boten viele auch zum Tausch oder Verkauf an. Dabei reichten die Preise von wenigen Euro bei Waren aus der „Grabbelkiste“ bis hin zu einem vierstelligen Betrag bei den besonderen Stücken in den Auslagen.

Neben den vielen Fliesen brachten die Sammler auch weitere Keramiken des Jugendstils mit. Das Angebot beinhaltete Teeservice, aufwändig dekorierte Vasen, Keramikfiguren, beispielsweise Eulen, Madonnen und Eichhörnchen, aber auch Büsten. Zusätzlich war auf vielen der dreizehn Tische Fachliteratur über Jugendstil und Keramik, aber auch über Jugendstilkunst abseits von Keramik ausgelegt.

An vielen der Stände fanden angeregte Fachgespräche zwischen Sammlern statt, aber auch die Museumsbesucher zeigten sich interessiert und stellten viele Fragen. Eine dieser Besucher war Herbert Klein. „Ich wusste gar nicht, dass es für so etwas eine Sammlergemeinschaft gibt. Aber es ist schön, zu erfahren, was die Leidenschaft der Leute dafür eigentlich ausmacht“, erzählt der Rentner. „Natürlich ziehen wir keine Besuchermassen wie beim Adventsmarkt an, aber wir sind zufrieden“, sagte Museumsleiterin Anna Karina Hahn. „Und der ein oder andere entdeckt seine Leidenschaft auf solchen Treffen, die er nur zufällig besucht.“

Besonders machte das Sammlertreffen sicherlich auch, dass zeitgleich in den Museumsräumen die Ausstellung „7. Europäische Quilt-Triennale“ stattfand. Die modernen Stoffinstallationen waren da fast schon ein Kontrast zu den Keramikwaren.

(cgl)
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