Mit 94 Jahren gestorben Trauer um früheren Bayer-Chorleiter Oswald Gilles

Dormagen · Der gebürtige Kölner wurde 94 Jahre alt. In seinem von der Leidenschaft für die Musik geprägten Leben stand er insgesamt fast 30 Ensembles vor.

 Oswald Gilles leitete einst den Bayer-Männerchor.

Oswald Gilles leitete einst den Bayer-Männerchor.

Foto: Deutz-Chor Köln

Das ist eine Nachricht, die viele Sänger in der Region, die mit ihm zu tun hatten, betrüben wird: Der Dirigent, Komponist und Arrangeur Oswald Gilles ist gestorben. Er wurde 94 Jahre alt.

In Dormagen war er vor allem als Leiter des Männerchores Bayer Dormagen bekannt, mit dem er 23 Jahre lang arbeitete. Doch das war nur einer seiner vielfältigen Aufgabenbereiche. In seinen 52 Berufsjahren leitete er nach eigener Schätzung an die 30 Chöre. Darunter waren neben dem MC Bayer Dormagen zum Beispiel auch der Werks-Chor von Dynamit Nobel in Troisdorf, der Werks-Chor der Deutz AG und auch der renommierte Kölner Männergesangverein mit dessen Musiktheater, dem „Divertissementchen“.Schon als Student hatte Gilles Ensembles geleitet. Sein Abschiedskonzert als Dirigent hatte er im Jahr 2000 in der Kölner Philharmonie gegeben, mit dem Deutz-Chor. Danach saß er immer noch am Klavier und schrieb Chorsätze, mitunter hielt er auch Vorträge in kölscher Mundart.

Das Werk, das er hinterlässt, ist umfassend. Für ungefähr 170 Musikstücke hat er Chorsätze erstellt, davon sind rund 65 in verschiedenen Musikverlagen erschienen. Fachleute heben daraus  Gilles’ Bearbeitungen zu den Volksliedern „Beim Kronenwirt“ und „Der Musikant“ hervor“. Darüber hinaus befasste sich der Musiker intensiv mit Liedgut in kölscher Mundart. Schon in den 1960er Jahren entstanden Arrangements zu kölschen Volksliedern wie dem „Kirmesleed“ und dem „Wanderleedche för Jung-Kölle“. Darüber hinaus kreierte er im Jahr 2001 mehrere Bearbeitungen zu dem Thema „Kölsche Weihnacht“.

(ssc)
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