Verzweiflung, Trauer, Ratlosigkeit - es ist ein Drama, das sich gerade im Haus von Michaela Jonas abspielt. Die frühere, hoch engagierte Vorsitzende der Werbegemeinschaft City-Offensive Dormagen (CiDo) vermisst seit Dienstag Vormittag ihren Mann. Der ist nicht wie verabredet nach Hause gekommen und nicht auffindbar. Jonas hat daraufhin bei Facebook einen Hilferuf abgesetzt, der eine bis dato in Dormagen nicht gekannte Wellte der Anteilnahme auslöste. Bis gestern Abend wurde der Post über 16.000 Mal von anderen Nutzern geteilt und damit verbreitet. Das Schlimme neben der Ungewissheit ist der Feuerwehreinsatz am Dienstag Nachmittag in Stürzelberg: Nahe des Container-Terminals von uct beobachtete ein Zeuge, wie eine Person (ob männlich oder weiblich konnte nicht gesagt werden) in den Rhein ging und in der Strömung unterging. Jetzt gibt es die Vermutung, dass es sich dabei um den Ehemann von Michaela Jonas, Jürgen (49), gehandelt haben könnte.

„Bislang gibt es keine gesicherten Erkenntnisse über den Verbleib des Dormageners“, sagt die Polizei in einer Mitteilung von Mittwoch. „Hinweise auf eine Straftat gibt es keine. Zusammenhänge mit einem Rettungseinsatz am Dienstagmittag sind auch Gegenstand der laufenden Ermittlungen.“ Die Polizei hat am Mittwoch ein Foto von Jürgen Jonas veröffentlicht, das gleiche, mit dem auch seien Frau bei Facebook nach ihm sucht. In unmittelbarer Nähe des Rheins wurde der ordnungsgemäß abgestellte und abgeschlossene blaue VW Golf von Jürgen Jonas gefunden. Die verzweifelte Michaela Jonas hatte in ihrem Aufruf geschrieben, dass ihr Mann „nur schnell sein Fahrrad bei einem Schützenkumpel abholen und Essen für uns mitbringen wollte. Aber dort ist er nie angekommen.“ Was genau geschehen ist, ist der Polizei ein Rätsel. Michaela Jonas glaubt nicht daran, dass ihr Mann freiwillig in den Rhein gegangen ist. „Er war gut gelaunt“, sagte sie gegenüber unserer Redaktion. „Wir sind gut erholt aus unserem dreiwöchigen Urlaub in Grömitz an der Ostsee gekommen. Jürgen war braun gebrannt und hatte Spaß.“ Jürgen Jonas war ihrer Aussage zufolge gerade auch Zugkönig von „Datsin’se“ in Nievenheim geworden. „Es gab keinerlei Anzeichen, dass es ihm schlecht ging.“ Umso unverständlicher ist ihr das Verschwinden. Jonas sagt: „Dass er eigenständig und bewusst in den Rhein gegangen ist - Nein! Dafür gab es keinerlei Anhaltspunkte.“ Sehr viele Rettungskräfte waren am Dienstag bei Stürzelberg auf dem Rhein im Einsatz. Einheiten der Feuerwehren in Dormagen, Neuss und Düsseldorf wurden alarmiert, dazu Taucher angefordert. Ebenso war die Wasserschutzpolizei aus Köln und Düsseldorf auf dem Rhein an der Suche nach der Person im Einsatz, aus der Luft suchten drei Hubschrauber. Am Ufer waren Landkräfte im Einsatz und suchten alles ab, eine Drehleiter der Feuerwehr wurde in Höhe des Silbersees in Stellung gebracht. Trotz aller intensiven Bemühungen konnte die vermisste Person nicht gefunden werden. Nach rund anderthalb Stunden wurde die Suche abgebrochen.