Internationaler Austausch in Dormagen Städtepartner wollen dem Virus trotzen

Dormagen · Die Corona-Krise hat Kontakte lange schwierig gemacht. Die Partnerschaftsvereine setzen aber auf 2022. Dann sollen gleich zwei Jubiläen gefeiert werden.

 2019 waren persönliche Kontakte zwischen Dormagen und Kiryat Ono noch problemlos möglich – so auch zwischen Eltern vom BvA und von der Zvi High School (hier an der Klagemauer in Jerusalem.

2019 waren persönliche Kontakte zwischen Dormagen und Kiryat Ono noch problemlos möglich – so auch zwischen Eltern vom BvA und von der Zvi High School (hier an der Klagemauer in Jerusalem.

Foto: BvA

Das Herz wird den Beteiligten auf beiden Seiten geblutet haben, in Kiryat Ono genauso wie in Dormagen. Denn eigentlich sollte im vergangenen Jahr gemeinsam groß gefeiert werden, weil die Partnerschaft zwischen der israelischen und der deutschen Stadt 2020 seit 25 Jahren bestand. Doch dann kam das Coronavirus und machte den Freunden einen dicken Strich durch die Rechnung. Uwe Schunder wirft die Flinte trotzdem nicht ins Korn. „Wir haben beschlossen nachzufeiern und die Jubiläumsfestivitäten jetzt offiziell nach 2022 verschoben“, berichtet der Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Partnerschaft Dormagen-Kiryat Ono im Gespräch mit unserer Redaktion. In die Feinplanung will man allerdings erst einige Wochen vor einem noch festzulegenden genauen Termin gehen. Denn auch jetzt weiß noch niemand, wie sich die pandemische Lage in Zukunft entwickeln wird.

Einstweilen halte man auf digitalem Wege den Kontakt, per WhatsApp oder mittels anderer technischer Möglichkeiten, erzählt Schunder. Seine Frau Chana, die Familie in Israel hat und sich dort öfter aufhält, halte auch den Bürgermeister von Kiryat Ono auf dem neuesten Stand der Dinge. Im Moment seien sowohl Ein-, als auch Ausreise wegen des Coronavirus schwierig. Denn wie in Deutschland steigen auch in Israel die Infektionszahlen wieder. „Deshalb wird in diesem Jahr wohl auch nichts mehr stattfinden in Sachen Städtepartnerschaft“, mutmaßt Schunder, der eigentlich in ein paar Wochen nach Israel fliegen wollte. Doch bislang hat er keine Einreisegenehmigung bekommen.

Auch der Verein der Freunde von Saint-André um seinen Vorsitzenden Detlef Schirmacher würde 2022 mit seinen französischen Partnern gerne groß feiern – und hofft, dass er sein Jubiläum nicht wie die deutsch-israelischen Kollegen verlegen muss. Zumal die Bande zwischen Dormagen und der Stadt in Frankreich im nächsten Jahr seit immerhin schon 50 Jahren halten. Marion Stimmel-Schreiber von der Stadt gibt sich aber optimistisch. „Wir fangen gerade an, uns Gedanken zu machen, wie wir das Jubiläum feiern werden. Ich will doch hoffen, dass im nächsten Jahr mehr möglich ist als jetzt.“ Detlef Schirmacher nannte schon mögliche Termine: am 10. Juni 2022 in Dormagen, am zweiten Septemberwochenende 2022 in Saint André.

Gute Nachrichten konnte Stimmel-Schreiber im Zusammenhang mit der Deutsch-Hispanischen Gesellschaft und deren Partnerschaft mit der spanischen Stadt Toro vermelden. Die Verbindung, die in den vergangenen Jahren etwas brüchig geworden war und sich aufzulösen drohte, sei wieder gefestigter, sagte Stimmel-Schreiber. „Mit dem Bürgermeister von Toro finden regelmäßig Videokonferenzen statt, und die nächste ist noch für diesen Monat vorgesehen“, sagte sie. Demnächst soll auch besprochen werden, welche Aktivitäten 2022 in Angriff genommen werden könnten. Erste positive Anzeichen für eine Wiederbelebung der Beziehung zu Toro hatte es am Altweibertag dieses Jahres gegeben. Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld hatte da nach langer Zeit mal wieder Kontakt mit seinem Amtskollegen in der Partnerstadt gehabt – im Rahmen einer Videokonferenz. Die wichtigste Botschaft, die Lierenfeld damals den Politikern im Hauptausschuss überbracht hatte: Die Spanier hätten nach wie vor großes Interesse an einem Kontakt mit Dormagen und am Weiterbestehen der Partnerschaft. Daran hatten bis zu diesem Tag in der Chemiestadt Zweifel bestanden. Denn zuvor hatte geraume Zeit Funkstille geherrscht zwischen Dormagen und Toro.

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