Dormagen Dormagen soll digitales "Chemielabor" werden

Dormagen · Die Politiker im Haupt- und Finanzausschuss sollen über Dormagens Teilnahme an einem Projekt mit Kreis und Currenta entscheiden.

 Die Chemie gehört zu den prägenden Branchen am Industriestandort Dormagen. Die Stadt sieht darin großes Entwicklungspotenzial.

Die Chemie gehört zu den prägenden Branchen am Industriestandort Dormagen. Die Stadt sieht darin großes Entwicklungspotenzial.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

In Dormagens neuer Dachmarke mit dem d!-Logo und dem Slogan "Natürlich! In Dormagen" steht die Chemie nicht im Vordergrund. Nichtsdestotrotz prägt die Branche den Standort nachhaltig. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, möchte die Stadt die Entwicklung digitaler Innovationen in der chemischen Industrie vor Ort unterstützen. Die Verwaltung schlägt dazu die Teilnahme an einem Projekt mit dem Namen "ChemLab Rheinland" vor. Bei diesem Projekt sollen die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der chemischen Industrie, digitale Startups sowie regionale IT-Unternehmen und Hochschulen in räumlicher Nähe zum Chempark Dormagen konzentriert werden. Dadurch entstünde ein auf die Chemiebranche ausgerichtetes Innovationslabor, eben das "ChemLab Rheinland", erklärt die Verwaltung. Die Politiker im Haupt- und Finanzausschuss sollen dazu in ihrer Sitzung am 22. Februar (17.30 Uhr, Ratssaal) den Weg bereiten.

Der erste Schritt wäre demnach die Erstellung eines gemeinsamen Konzeptes für "ChemLab Rheinland" in Dormagen mit den Partnern Rhein-Kreis Neuss und Chempark-Betreiber Currenta. Dazu könnten dann (seitens des Kreises, der aktuell eine Digitalisierungsstrategie für die Wirtschaft im Kreisgebiet erarbeitet) Fördermittel über die digitale Wirtschaft NRW beantragt werden, die beim Landesministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk angesiedelt ist. Zustimmen müsste Dormagens Haupt- und Finanzausschuss in diesem Zusammenhang auch, dass die Stadt sich an den Gesamtkosten beteiligt: in 2018 und 2019 mit jeweils 50.000 Euro. Dieselben Summen würde der Rhein-Kreis beisteuern, vom Land kämen voraussichtlich zwei Mal 100.000 Euro hinzu.

Bürgermeister Erik Lierenfeld wirbt für "ChemLab Rheinland", weil er in der fortschreitenden Digitalisierung "für unseren Standort große Entwicklungspotenziale" sieht. In der Beratungsunterlage für den Ausschuss beschreibt er einige Ziele: "Im ChemLab Rheinland sollen die Innovationsteams der chemischen Industrie nicht nur mit mittelständischen IT-Unternehmen und Startups an Ideen und Lösungen arbeiten, sondern diese auch in neue Geschäftsmodelle umsetzen."

Dabei sollen ökologische Fragen eine wichtige Rolle spielen. Die Ergebnisse, so Lierenfeld weiter, sollen vor Ort gemeinsam mit etablierten IT-Dienstleistern "in Produktinnovationen und Prototypenproduktion" umgesetzt werden. In Vorgesprächen hätten bereits mehrere im Chempark beheimatete Unternehmen ihr Interesse bekundet und sogar schon erste Themen zur digitalen Weiterentwicklung vorgeschlagen.

Die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD) erhofft sich von dem Projekt viele Vorteile. Dazu gehört auch die Perspektive, in Dormagen neue und junge Unternehmen ansiedeln zu können. Und natürlich ein Imagegewinn als moderner Wirtschaftsstandort auch für digitale Startups.

(ssc)
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