Funsport in Dormagen Skateanlage in Horrem eröffnet

Dormagen · Nach vielen Verzögerungen ist die moderne Skateanlage endlich offiziell eröffnet – freigegeben für die jungen Sportler ist sie bereits seit dem vergangenen November. Die Gesamtkosten betragen 190.000 Euro.

 Ein Junge springt am 12.06.2014 in einem Skatepark in Heilbronn (Baden-Württemberg) vor der untergehenden Sonne mit einem Skateboard über eine Rampe.

Ein Junge springt am 12.06.2014 in einem Skatepark in Heilbronn (Baden-Württemberg) vor der untergehenden Sonne mit einem Skateboard über eine Rampe.

Foto: dpa

Schon von weitem sieht man BMX-Fahrer und Skateboarder durch die Luft schweben. Sie üben noch schnell den einen oder anderen Trick an Rampe, Geländer und Co. ein, ehe Bürgermeister Erik Lierenfeld gemeinsam mit Sportdezernentin Tanja Gaspers am Freitagnachmittag den Skatepark offiziell eröffnete. Dazu gab es kalte Getränken und Grillgut. In diesem Jahr ließ sich sogar die Sonne blicken, im letzten Jahr musste die Eröffnung aufgrund schlechten Wetters schoben werden.

Die Gesamtkosten für die Skateanlage sowie die Erd- und Tiefbauarbeiten liegen bei rund 190.000 Euro. Angenehm für die Stadt: Einen Großteil der Kosten für das Projekt in Höhe von 120.000 Euro übernimmt das Land Nordrhein-Westfalen. Kleiner Wermutstropfen: Der zusätzliche Bau eines Multifunktionsspielfeldes, der auch auf der Wunschliste für Horrem gestanden hatte, konnte nicht verwirklicht werden. Denn dazu reichte das Budget nicht aus. Sportservice und Politik hatten sich darauf geeinigt, alle vorhandenen Mittel in den Skaterpark zu stecken. Denn eine Anlage für weniger Geld hätte den Ansprüchen der Nutzer nicht genügt, hatte die Stadtverwaltung als Begründung genannt und war damit auf Verständnis gestoßen. Fördergelder vom Land waren dadurch nicht, wie zwischenzeitlich befürchtet worden war, gestrichen worden.

Der Verlauf der circa 500 Quadratmeter großen Skateanlage wurde in enger Abstimmung mit Dormagener Scooter-, Boarder- und BMX-Fahrern geplant. „Dadurch konnten die Wünsche und Bedürfnisse der Nutzer direkt mit aufgegriffen werden“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld. „Wir haben quasi einen Plan mit all unseren Vorstellungen eingereicht“, erzählt Tim Kleinschmidt, der schon seit über zwanzig Jahren in Horrem skatet. Der Vermittler zwischen Verwaltung und Skategemeinde war Raffael Kazior, der ebenfalls leidenschaftlicher BMX-Fahrer ist.

Mit dem Ergebnis ist die Skate-Gemeinschaft sichtlich zufrieden. „Es ist erstaunlich, was in der kurzen Zeit alles gebaut wurde“, so Kleinschmidt. „Der Park ist super, es ist alles vorhanden“, fügt der BMX-Fahrer Markus Larisch hinzu. Am besten gefiele ihnen der neue Asphalt. „Das Fahren ist besonders angenehm, da er sehr glatt ist. Auch bei Stürzen verletzt man sich weniger“, sagt Larisch.

In zwei verschiedenen Abschnitten entstand ein wahres Skate-Paradies. Neben dem sogenannten „Skate-Pool“, einer halbrunden Rampe, entstand außerdem ein „Street-Bereich“. „Hier sind alltägliche Dinge wie Geländer oder Stufen nachgestellt“, sagt Kleinschmidt. Mit verschiedenen Rampen und Hindernissen können sowohl Anfänger als auch Profis ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Was auf der neuen Anlage möglich ist, stellte einer der besten BMX-Fahrer Deutschlands, Adrian Warnken, unter Beweis. Auf Einladung der Stadt zeigte er spektakuläre Sprünge, die sogenannten „Airs“, sowie verschiedene Tricks über Geländer und andere andere Hindernisse.

Bereits 2013 hatte die Zentrumsfraktion den Ausbau der Skateranlage gefordert. Deren Fraktionsvorsitzende Hans-Joachim Woitzik hatte damals erklärt: „Die Bauabschnitte 1 und 2 der Skateranlage wurden vor 13 Jahren für die sogenannte Skaterszene freigegeben. Ein bereits beschlossener dritter Bauabschnitt ist bis heute nicht umgesetzt worden.“ Dabei gelte der Skaterpark Horrem im Rhein- Kreis Neuss als der beste öffentliche Skaterplatz. Ursprünglich als reiner Skaterpark gedacht, wird er auch von den BMX- und Dirtbike-Fahrern genutzt. Das Projekt verzögerte sich immer wieder. Im März 2015 wurde erst  einmal im Jugendcafé Micado ein „Jugendforum Dirtpark Dormagen“ veranstaltet, um die Meinung von jungen Leuten dazu zu hören und sie möglichst in die Gestaltung einzubinden. Danach beschloss der Sportausschuss, 12.000 Euro in die Gestaltung eines Dirtparks zu investieren. Der nahm dann ein Jahr später auch erste Formen an. Zum Skaterpark wurde das Areal jedoch erst im vergangenen Jahr. Im Juli lieferten drei große Trucks die Betonteile an, die per Kranwagen aufgestellt wurden. Aber erst im November konnte die Anlage genutzt werden, weil es Verzögerungen gab.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort