Natur in Dormagen Seltener Schmetterling in Knechtsteden entdeckt

Knechtsteden · Der Große Fuchs steht in Nordrhein-Westfalen auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Im Knechtstedener Busch findet er aber gute Bedingungen vor.

 Der Große Fuchs gehört zu den Edelfaltern.

Der Große Fuchs gehört zu den Edelfaltern.

Foto: Michael Stevens

In Zeiten des Insektensterbens ist das doch mal eine schöne Nachricht: Michael Stevens von der Biologischen Station in Knechtsteden meldet die Sichtung eines seltenen Schmetterlings in Dormagen. Im Knechtstedener Busch, am Rande einer von Revierförster Theo Peters angelegten Obstwiese, konnte ein Exemplar eines Großen Fuchses fotografiert werden. Dabei handelt es sich um einen Tagfalter aus der Familie der Edelfalter. Auf der aktuellen Roten Liste sei die Art in Nordrhein-Westfalen und in der Niederrheinischen Bucht vom Aussterben bedroht, informiert Stevens.

In Deutschland sei der Große Fuchs vor allem im Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie in Sachsen zu finden. Die Art lebt in lichten Wäldern, an Waldrändern, in verwilderten Parks und Gärten, auf verbuschten Trockenrasen, sowie auf extensiven Streuobstwiesen. Die Falter besuchen nach Angaben des Experten nur selten Blüten, sondern bevorzugen austretende Baumsäfte. Im Frühjahr fliegen sie oft blühende Weiden an. Auf Waldwegen findet man sie im Sommer auch beim Saugen an Exkrementen und Aas. Die Falter haben in Mitteleuropa eine Generation von Ende Juni bis Mai des Folgejahres, im Süden bilden sie zwei Generationen aus. Überwinternde Falter erscheinen schon im März. Die Art fliegt oft aus dem Süden nach Mitteleuropa ein.

Die Raupen fressen Blätter von verschiedenen Laubbäumen. Die Weibchen legen Eier an der Rinde von dünnen Zweigen ihrer Raupenfutterpflanzen. Die Raupen verpuppen sich in der Bodenvegetation und schlüpfen im Hochsommer. Kurz danach ziehen sie sich in ihre Winterverstecke zurück. Stevens: „Im Allgemeinen ist der Große Fuchs durch Intensivierungsmaßnahmen in der Land- und Forstwirtschaft gefährdet. Die Strukturvielfalt und die naturgemäße Waldwirtschaft seit 1974 im Knechtstedener Busch ermöglicht dieser anspruchsvollen Art hier das Überleben.“

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