Dormagener Gymnasium bei Innogy-Wettbewerb BvA-Schüler basteln Hightech-Drohne

Die Ufo-AG des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums baut ein Flugobjekt, das beim Energiesparen helfen soll. Schon vor Jahren waren die Schüler bei einem Wettbewerb erfolgreich. Jetzt reichen sie erneut ein Projekt ein.

Die Ufo-AG des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums kümmert sich um die wichtigen Themen der Welt. Vor zwei Jahren tüftelten die Schüler an einem Heißluftballon für die Klimarettung und setzten ein Zeichen gegen die Wahl von US-Präsident Donald Trump, jetzt bringen sie Energiesparen und die Digitalisierung zusammen. Unter der Anleitung von Lehrer Marcel Essers haben sie eine flugfähige Drohne mit Wärmebildkamera gebaut. Das Gerät kann aus der Luft die Wärmeabstrahlung von Fassaden und Dächern sichtbar machen – und so dazu beitragen, dass Gebäude besser isoliert werden können. Die Aufnahmen sendet das Gerät live an eine Bodenstation. „Ich will meinen Schüler zeigen, dass man mit überschaubarem Aufwand eine professionelle Drohne bauen kann, die im Handel locker 15.000 Euro oder mehr kostet“, sagt Essers.

Das Projekt reichen die Schüler im Mai beim 3malE-Schulwettbewerb der RWE-Tochter Innogy ein. Der Wettkampf sieht vor, dass die Teilnehmer sich mit nachhaltigen Energie- und Technikfragen beschäftigen. Mehr Vorgaben gibt es nicht. Die Jury vergibt Preisgelder in Höhe von 10.000 Euro. Im Februar startete die AG mit der Suche nach Vorschlägen, die Schüler waren dann sofort begeistert, etwas mit einer Drohne zu machen, erzählt Essers. „Innogy vergibt 500 Euro Startkapital, davon haben wir einen Bausatz für die Drohne gekauft.“ Die Wärmebildkamera stiftete der Lehrer für Chemie und Sozialwissenschaften privat. „Das wäre sonst viel zu teuer geworden“, sagt er.

Sofort machten sich die Schüler ans Werkeln. Insgesamt zehn sind es, die jede Woche die Ufo-AG besuchen, die meisten sind 14 oder 15 Jahre alt. „Man muss sich zwar technisch etwas auskennen, aber wir haben echt talentierte Schüler hier“, sagt Essers. Der eine könne gut löten, ein anderer schrauben, der nächste eben programmieren. Bis zum 18. Mai muss die Drohne fertig sein. Fliegen und Bilder machen kann sie bereits, es fehlen nur noch Feinheiten. Eine Besonderheit: Das Gerät fliegt zum Teil autonom. Es ist mit Lasersensoren ausgestattet, die Objekte sofort erkennen. Ist also etwa ein Baum im Weg, weicht die Drohne ihm eigenständig aus.

Die Drohne kann allerdings noch mehr, als undichte Stellen in Gebäuden finden, aus denen Wärme entweicht. Die Kamera erkennt auch lebende Objekte, etwa Tiere, die sich vor der Ernte auf Getreidefeldern aufhalten. „Damit leistet unser Projekt auch einen Beitrag zum Artenschutz“, sagt Essers. Er hoffe, dass die Schüler die Jury am Ende überzeugen können.

In zehn Schritten zur selbstgebauten Drohne
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In zehn Schritten zur selbstgebauten Drohne

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Foto: dpa/Silas Stein

2017 hatte die Ufo-AG, damals in anderer Besetzung, einen Wetterballon gebaut, der beweisen sollte, dass der Klimawandel existiert. Die Schüler schickten den Ballon mit einer Sonde in die Luft, um dort Wetterdaten zu messen. Er flog erfolgreich bis nach Kaiserslautern. Dort sammelte die AG ihn wieder ein.

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