Workshop in Dormagen-Zons Kreismuseum wurde zu „Schmuckschmiede“

In einem zweitägigen Workshop konnten die Teilnehmer am Wochenende individuelle Silberschmuckstücke anfertigen.

Mit wenigen Werkzeugen und einfachen Tricks seinen eigenen Schmuck gestalten – das lernten die Teilnehmer des Workshops „Schmuck selber herstellen“ im Kreismuseum Zons. Der Workshop gehört zum Rahmenprogramm der aktuellen Ausstellung „Simply Danish“, in der Silberschmuck des 20. Jahrhunderts gezeigt wird.

Im Werkraum herrscht konzentrierte Stille. Nur das Reiben von Schmirgelpapier und leises Sägen sind zu hören. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Workshops sitzen schon seit einigen Stunden an ihrer Arbeit. Jeder ist mit der Realisierung seiner individuellen Schmuckidee beschäftigt. Hier entstehen Ringe und Kettenanhänger. Kursleiterin Anders Reeh hatte zu Beginn des zweitägigen Seminars  die verschiedenen Werkzeuge erklärt.

Reeh geht umher, beantwortet Fragen und unterstützt bei Bedarf. Zwischen den Werkzeugen liegen Skizzen von verschiedenen Schmuckstücken. „Ich habe zuerst die Vorlage gemalt, dann den Ring aus einer Silberplatte ausgesägt und mit einem Hammer bearbeitet“, erzählt Birgit Krahforst. Die gebürtige Zonserin muss noch die Kanten glattschleifen, danach kann das Silberstück in eine runde Form gebogen werden. „Ich selbst trage kaum Schmuck, aber ich arbeite gerne handwerklich und kreativ“, erzählt Krahforst. „Ich löte die Enden nicht zusammen, so dass die Größe des Rings verstellbar ist. Dann kann ihn zum Beispiel meine Tochter tragen.“

Paul Gerhard Decker hat ein paar Ohrringe von seiner Mutter dabei, die sie nicht mehr getragen hat. Er hat die kleinen Steine ausgebaut, sie sollen bald einen ganz besonderen Ring schmücken: „Das wird ein Verlobungsring,“ berichtet er. „Meiner Freundin habe ich gesagt, dass ich an einem Schmiedekursus teilnehme.“

Reeh ist unter anderem Metalldesignerin und hat schon viele solcher Schmuckkurse geleitet. „Wenn man selbst so etwas gemacht hat, dann sieht man Schmuck mit ganz anderen Augen“, findet sie. „Es geht darum, etwas Individuelles, etwas Eigenes zu gestalten, dabei hat man viele Freiheiten.“ Zum Einsatz kommen einige Werkzeuge, wie eine sehr feine Säge, Schmirgelpapier, Hammer, Zangen und ein Lötgerät. Es geht darum, sein Schmuckstück auf traditionelle Weise herzustellen. „Natürlich gibt es auch Geräte zum Ausstanzen, die einem viel Arbeit abnehmen können, aber die sind sehr teuer und es macht nicht so viel Spaß, wie es selbst zu machen“, sagt Reeh. Auch den Teilnehmern gefällt es, mit relativ wenig Mitteln ein gutes Schmuckstück herzustellen. „Man braucht nicht viel, um zum Beispiel einen Ring zu kreieren“, sagt Krahforst.

Museumsleiterin Anna Karina Hahn freute sich, den Schmuckworkshop anbieten zu können: „Wir versuchen immer, ein passendes Rahmenprogramm zu den verschiedenen Ausstellungen anzubieten.“ Der Kontakt zu Anders Reeh, die aus Düsseldorf kommt, ist beim Adventsmarkt in Zons entstanden. Dort zeigt Reeh regelmäßig ihre selbsthergestellten Objekte.

Die aktuelle Ausstellung „Simply Danish“ im Kreismuseum an der Schloßstraße läuft noch bis zum 23. Juni.

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