Dormagen Dormagen rutscht in Online-Check ab

Dormagen · Die Landtags-Grünen haben erneut die Internet-Portale der NRW-Kommunen geprüft. Dormagen schnitt 36 Plätze schlechter ab als zuvor.

 Die Internetseite der Stadt Dormagen.

Die Internetseite der Stadt Dormagen.

Foto: NGZ

Es geht nicht um den Veranstaltungskalender der Stadt. Auch nicht um Historisches oder um das Auffinden von Schulen und Kitas. Die Grünen-Fraktion im Landtag haben E-Government, Open Government und Open Data im Visier. Auf den ersten Blick sperrige Begriffe. Sie stehen für Transparenz und für Bürgerbeteiligung. Die Grünen haben die Internetportale der 396 Kommunen und 31 Kreise im Land auf diese Aspekte überprüft. Mit einem für Dormagen zweischneidigen Ergebnis. Die Stadt belegt im kreisinternen Ranking hinter Neuss den zweiten Platz, insgesamt einen mehrfach geteilten landesweiten Rang 60. Aber die Tendenz ist negativ: Gegenüber der ersten Umfrage vor zwei Jahren hat sie sich um 36 Plätze verschlechtert.

"Wir wollen", sagen die Grünen, "dass alle Menschen die Möglichkeiten der Digitalisierung für mehr Bürgerservice, mehr Beteiligung und mehr Transparenz nutzen können." Beim E-Government wurde geprüft, welche Angebote es auf den kommunalen Internetseiten gibt, um Verwaltungsvorgänge online und dadurch schnell und unkompliziert von zu Hause zu erledigen. Beim Open-Government geht es darum, wie die Bürger bei Entscheidungsprozessen eingebunden werden? Wie können sie ihre Stadt mitgestalten? Und schließlich wird beim Open Data danach gefragt, wie transparent Rathäuser sind? Welche Daten und Informationen werden proaktiv von den Verwaltungen im Internet zur Verfügung gestellt? Insgesamt konnten die Kommunen bis zu 40 Punkten erreichen. Dormagen schaffte die Hälfte. Besonders schwach schneidet die Stadt beim E-Government ab mit nur fünf von maximal 13 Punkten. Zwei mehr gab es in der Kategorie Open Government. Die Stadt relativiert: "Mit einer Platzierung im vorderen Sechstel aller Städte und Gemeinden in NRW und auf Rang zwei im Kreisgebiet schneidet Dormagen nach wie vor gut ab", sagt Stadtsprecher Harald Schlimgen. "In Sachen E-Government und Beteiligungsmöglichkeiten der Bürger über das Internet baut die Stadtverwaltung ihre Angebote ständig aus. So hat sie erst im vorigen Jahr das neue Internetportal beteiligung.dormagen.de eingeführt. Dort können die Bürger Verbesserungsvorschläge einreichen und über städtische Themen diskutieren."

Tim Wallraff, Fraktionsvorsitzender der Dormagener Grünen, bestätigt dies - "Vieles ist vorhanden" - doch: "Die Angebote müssen besser vermarktet werden. Zu vieles ist zu versteckt." Wallraff nennt Beispiele: So ist die neue "Integreat-App" für Flüchtlinge nur schwer auf der Homepage zu finden. Wer den Mängelmelder sucht, findet ihn erst über Umwege. Der Grüne sagt: "Man kann einen Hund nicht online anmelden." Andere Städte sind da besser. Der Online-Check weist Bonn, Köln und Mülheim als Top-Städte aus, auch das kleine Willich sei in Teilen beispielgebend. Stadtsprecher Schlimgen: "Bei diesem Check spielte das Thema Open Data eine wichtige Rolle. Hier wird die Verwaltung noch in diesem Jahr ein neues Portal aufbauen."

(schum)
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