Verkehrssicherheit in Dormagen Querungshilfe in Nievenheim abgelehnt

Nievenheim · FDP und Zentrum haben sich für einen sicheren Übergang über die Neusser Straße stark gemacht. Die CDU will eine Gleichbehandlung der Ortsteile und lehnte daher ab. Die Kosten für eine Querungshilfe müsste die Stadt tragen.

Die Verkehrssituation in Nievenheim und dort explizit auf der Neusser Straße als eine Hauptdurchgangsader vom Neusser Süden in Richtung A 57-Anschluss Dormagen, sorgte in der vergangenen Sitzung des Hauptausschusses für eine lang anhaltende Diskussion, einschließlich einer Sitzungsunterbrechung und einer namentlichen Abstimmung. Die per Antrag von der FDP geforderte sichere Querungshilfe über eben diese Straße, der vom Zentrum (das eine Bedarfsampel will) stark unterstützt wurde, wird es (vorerst) nicht geben. Die CDU argumentierte am Ende, dass es in anderen Ortsteilen ähnliche Situationen gebe und man gegebenenfalls diese bewerten und in einer Priritätenliste zusammenfassen müsste.

Vor allem Zentrum-Fraktionsvorsitzender Hans-Joachim Woitzik brachte sich in der Sitzung stark in das Thema ein. „Die Überquerung der Neusser Straße in Nievenheim auf Höhe des Friedhofes muss einfach sicherer werden“, sagt er. Um dieses zu erreichen, gibt es drei verschiedene Möglichkeiten, die auf Antrag der FDP von der Verwaltung erarbeitet worden ist. Als Querungshilfe kommt eine Mittelinsel in Frage, der Bau kostet etwa 60.000 Euro. Nachteil: „Die heutigen, erst vor kurzem erstellten Parkplätze vor dem Friedhof würden dabei zu einem großen Teil entfallen“, sagt die zuständige Beigeordnete Tanja Gaspers. Eine Alternative ist eine sogenannte Bedarfsampel, bei der „grün“ per Knopfdruck angefordert wird. Sie würde etwa 30.000 Euro kosten, in diesem Fall würden auf beiden Seiten der Neusser Straße Parkplätze wegfallen, insgesamt sechs, wie Bürgermeister Erik Lierenfeld erklärte. „Wir halten eine Fußgänger-Bedarfsampel für sinnvoll und den Kostenaufwand für akzeptabel, zumal es hier um die Sicherheit der Nievenheimer Bürger geht, welche den Friedhof besuchen wollen“, erklärte Zentrums-Politiker Woitzik. Ein Zebrastreifen, die dritte Variante, ist an dieser Stelle nicht zulässig. Darauf wies Lierenfeld in der Sitzung hin. Zum einen müssten mindestens 50 Personen pro Stunde den Zebrastreifen nutzen, zum anderen darf das Verkehrsaufkommen auf dieser Straße nicht mehr als 700 Fahrzeuge pro Stunde betragen. Aktuell sind es 900 bis 1000. Das wiederum würde für eine Bedarfsampel sprechen. Dagegen spreche, so hieß es, dass durch dauerndes Anfordern von „grün“ sich erhebliche Staus bilden würden. Die Kosten für eine Querungshilfe müsste, so oder so, die Stadt tragen. Denn der zuständige Baulastträger Straßen NRW hat bereits erklärt, keine Querungshilfe finanzieren zu wollen. CDU-Stadtverordneter Rüdiger Westerheide aus Nievenheim erklärte, dass es sich um ein im Ort wichtiges und diskutiertes Thema handelt – „aber bislang war die Rechtslage unklar, ebenso was die beste Alternative ist. Wenn sich die Autofahrer an Tempo 30 halten würden, gäbe es auch keine Probleme, auf die andere Straßenseite zu gelangen.“

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