Dormagen: Aufklärung zum Klimaschutz Klimaschutz: Ungewohnt, aber möglich

Knechsteden · Das Projekt „Energievision 2050 – Unser Klima. Meine Energie. Deine Zukunft“ tourt drei Jahre lang durch deutsche Schulen. Am gestrigen Montag war Station im Norbert-Gymnasium Knechtsteden.

„Wir wollen den Schülern klar machen, dass man etwas verändern kann, wenn man sich nur traut“, erklärt Moderator Stefan Simonis von ‚Multivision‘. Der gemeinnützige Verein ist ein Projektträger der  Bildungskampagne, die auf dem Ziel der Bundesregierung aufbaut, Treibhausgasemissionen bis 2050 zu halbieren. „Das ist jedoch nicht ausreichend“, so Simonis. „Am besten wäre ein klimaneutrales Ziel.“

Insgesamt eine halbe Million  Schüler an 2000 weiterführenden Schulen haben  die Möglichkeit, sich ernsthaft mit Umweltthemen auseinanderzusetzen und Fragen zu stellen. In Dormagen nehmen neben dem Norbert-Gymnasium Knechtsteden auch das Leibniz-Gymnasium und die Sekundarschule teil. „Uns ist aufgefallen, dass die Themen rund um Energienutzung und Klimawandel bei vielen Kindern und Jugendlichen noch nicht ganz angekommen sind“, berichtet Simonis. Mit dem Projekt sollen Schüler direkt und unterhaltsam informiert und dazu motiviert werden, ihren Alltag nachhaltiger zu gestalten.

Mit einem kurzen Aufklärungsvideo wird zunächst anschaulich dargestellt, wie es aktuell um das Klima steht und was passieren könnte, wenn sich nichts verändern sollte. Es wird  deutlich, dass es zwei bis drei Erden bräuchte, um den jetzigen Lebensstandard der westlichen Welt halten zu können. Zugleich werden auch Lösungswege präsentiert, was der Einzelne gegen den Klimawandel tun kann: Weniger Plastik verwenden, auf erneuerbare Energien umsteigen und den Fleischkonsum reduzieren, sind nur einige der Vorschläge Schüler.

Schnell wird indes deutlich, dass Verzicht auf täglichen Fleischkonsum  eher auf Ablehnung stößt. Als Alternative präsentierte Simonis Insektenburger. Burger aus Insekten zu produzieren ist nämlich deutlich nachhaltiger, und ihr Proteingehalt ist hoch. Um den Geschmack von Insekten einmal auszutesten, gab es auch eine kleine Kostprobe. Die Reaktionen von „ganz in Ordnung“ bis „eklig“ gingen relativ weit auseinander.

Das NGK setzt sich schon seit Jahren für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ein. Dr. Michael Scharfenberg, Biologie- und Chemielehrer  und Koordinator der MINT-freundlichen Schulen, sieht die Bildungskampagne als gute Möglichkeit, das Profil der Schule rund um Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu stärken: Das NGK ist als Fairtrade-Schule ausgezeichnet und hat bereits seinen eigenen Fairtrade-Kaffee auf den Markt gebracht.

„Es war sehr interessant, durch diese Veranstaltung mehr über den Klimawandel zu erfahren“, erzählt die 13-jährige Paula Quodt. „Ich habe früher nicht so sehr auf Nachhaltigkeit geachtet, da man die Konsequenzen oft nicht realisiert, solange man nicht selbst betroffen ist. Aber ich versuche, mich zu bessern und fahre mittlerweile zum Beispiel öfters mit dem Fahrrad zur Schule.“

Zum Abschluss gab es noch eine kleine Übung für die Schüler: Moderator Simonis bat sie, ihre Arme in gewohnter Position zu verschränken und anschließend die Position der Arme zu tauschen. Die Erkenntnis des Tages: Es ist ungewohnt, aber es geht.

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