Stadt auf der Immobilienmesse Expo Real Dormagen plant für Bürostandort und erwägt neues System fürs Parken

Dormagen · Auf der Immobilienmesse Expo Real in München sucht die Stadt Dormagen den Kontakt zu Projektentwicklern, mit denen sich ein neues Büro-Quartier entwickeln lassen könnte. Außerdem gibt es neue Ideen für das Parken auf öffentlichen Flächen.

Auf der Messe Expo Real (v.l.): Rainer Thiel (SPD), Erik Lierenfeld (SPD), Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU), Martin Mertens (SPD).

Auf der Messe Expo Real (v.l.): Rainer Thiel (SPD), Erik Lierenfeld (SPD), Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU), Martin Mertens (SPD).

Foto: Frank Kirschstein/Frank KIrschstein

Dormagen, die Chemiestadt, das Synonym ist eigentlich längst passé, denn Dormagen ist weit mehr als „nur“ Chemie. Dennoch ist Dormagen in der überregionalen Wahrnehmung vor allem ein Industrie- und Gewerbestandort. Die Stadt will aber zeigen, dass sie auch ganz anders kann. Bei der Internationalen Immobilienmesse Expo Real in München lag ein Schwerpunkt der Delegation um Bürgermeister Erik Lierenfeld und Michael Bison, Geschäftsführer Stadtmarketing- und Wrtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD), deshalb auf dem Thema Bürostandort.

An der Autobahn 57 als Erweiterung des Gewerbegebietes Top West möchte die Stadt entsprechende Flächen vermarkten. „Die Messe ermöglicht uns den Kontakt zu vielen Projektentwicklern, sie zeigt aber auch Trends und Anforderungen auf, die Investoren heute an einen modernen Bürostandort stellen“, sagt Bison. Die Nachfrage nach Büroflächen auch in Dormagen sei auf jeden Fall vorhanden, das in Dormagen bevorzugte Erbbaurecht im Gegensatz zur Messe vor zwei Jahren kein Bremsklotz mehr. Aber: Einfache Bürogebäude allein auf der grünen Wiese reichten längst nicht mehr, um attraktive Unternehmen anzuziehen. In Zeiten von Homeoffice setzten viele Unternehmen zum Beispiel auf reduzierte Büroflächen, aber dann mit der Option, je nach Bedarf, zusätzliche Kapazitäten flexibel anmieten zu können. „Gefordert ist zudem eine hohe Qualität des Standortes“, sagt Bison. Dazu gehörten neben einem städtebaulich attraktiven Umfeld auch Gastronomie, Gesundheitsangebote wie etwa Fitness-Studios sowie vor allem eine möglichst perfekte Anbindung an den ÖPNV. Mit der S- und Regional-Bahn-Anbindung sei das in Dormagen prinzipiell gegeben, die Mobilitätsangebote für die „letzte Meile“ vom Bahnhof bis zum Gewerbe-Quartier müssten aber intelligent gelöst werden. Aus dem Bahnhof wird ein „Mobilitäts-Hub“, der die verschiedensten Angebote verbindet. Auch für den Individualverkehr brauche es neue Lösungen, etwa durch Quartiersgaragen in Gewerbegebieten. Apropos Individualverkehr: Auch das Thema Parken und Parkraumbewirtschaftung interessierte die Dormagener Delegation auf der Expo Real. „Wir haben uns über Konzepte für Smart-Parking informiert und darüber auch mit Start-ups gesprochen“, sagt Bison.

Was das zum Beispiel konkret bedeuten könnte: Autofahrer brauchen auf städtischen bewirtschafteten Parkplätzen kein Ticket mehr und müssen auch keine App bedienen. Stattdessen wird das Kennzeichen automatisch erfasst und die Parkgebühr für registrierte Nutzer automatisch nach Parkdauer berechnet und abgebucht. Für die Nutzer würde das Parken bequemer, für die Stadt wäre das Parkplatzangebot über die stets aktuell erfassten Nutzerzahlen besser zu steuern.

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