Das goldene Pfarrheim in Dormagen Modernes Design trifft auf historische Elemente

Gohr · Seit September 2021 ist es geschafft und das neue Pfarrheim konnte endlich in Betrieb genommen werden- leider zunächst nicht wie gewünscht und erwartet.

Das „goldene“ Pfarrheim wird inzwischen rege genutzt.

Foto: Andrea Lemke

Was lange währt, wird endlich gut. Im Jahr 2021 wurde das neue Pfarrheim nach Jahren endlich fertiggestellt und dann konnten es die Gohrer und Gohrerinnen nicht nutzen. Denn die Bürgerinnen und Bürger der 2200-Seelen-Gemeinde lernten das neue christliche Domizil zunächst als Impfzentrum zur Corona-Zeit kennen. „Die Fertigstellung des Baus war trotz vieler Hürden eine Punktlandung“, so Hermann- Josef Glasmacher, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes der Gemeinde. Man habe das Pfarrheim fertigstellen können, bevor die Pandemie Pläne hätte zerstören können.

„Mittlerweile wird das Pfarrheim beinahe täglich von unterschiedlichen Vereinigungen genutzt“, erklärt Elke Widmann vom Kirchenvorstand. So proben Kirchenchor und Tambourcorps wöchentlich, die katholische Frauengemeinschaft führt dort ihre Veranstaltung durch, die Messdiener finden sich zusammen und Kommunionkinder bereiten sich auf ihren großen Tag vor. Einmal monatlich zieht es zudem rund 65 Senioren und Seniorinnen in das Pfarrheim. Dann wird gemeinsam Kaffee getrunken und erzählt. „Das Angebot rund um das neue Pfarrheim wird durch die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Gohr sehr gut angenommen“, resümiert Gerd Thiebach, ebenfalls Mitglied des Kirchenvorstandes.

Die lichtdurchfluteten Räume lassen außerdem erahnen, dass es sich hier gut feiern lässt. Das Gebäude, welches 70 Personen Platz bietet, wird an den Wochenenden an Privatpersonen vermietet (unter: st-odilia@dormagen-nord.de), um Geburtstage, Taufen, Jubiläen oder andere Feste zu feiern. „Einige Termine sind bereits bis 2027 ausgebucht,“ so Gerd Thiebach. Durch den modernen Schallschutz und die Lüftungsanlage kann auch nach 22 Uhr noch mit geschlossenen Türen weiter gefeiert werden.

Die Außenfassade mit ihrem goldenen Anstrich erinnert an Elemente im Relief des alten Pfarrhauses und stellt so einen Zusammenhang zwischen Alt und Neu her. Dies war dem Architekturbüro Wichmann aus Neuss besonders wichtig und zeigt einen gewollten Kontrast zwischen dem neuen Gebäude mit seiner modernen Form und Gestaltung und der alten Kirche gleich nebenan.

Der gesamte Bau ist energetisch auf dem neuesten Stand und kann mit modernen Klima- und Umweltschutz- Richtlinien mithalten. So wurde eine Luft- Wärmepumpe verbaut, das Regenwasser wird aufgefangen und verrieselt, was der Natur zugutekommt und dafür sorgt, dass die Gemeinde keine Regenwassergebühren zahlen muss. Außerdem konnte dank der Unterstützung von Green Planet Energy eine Photovoltaik-Anlage auf dem goldenen Dach verbaut werden und sorgt nun für grünen Strom, und die Einspeisevergütung für weitere Einsparungen.

Das Erzbistum Köln hatte den Bau zwar großzügig mitfinanziert, allerdings hatte die Gemeinde St. Odilia Gohr ihre gesamten Rücklagen in das Projekt gesteckt und ist nun selbst verantwortlich für den Erhalt und Unterhalt ihres neuen Domizils.

Gerd Thiebach und Hermann- Josef Glasmacher, die beide in Gohr aufgewachsen sind, sind sich einig, dass es ruhig mehr Aktivitäten, Trubel und Gemeinschaft geben könnte in ihrem schönen Ort. Nach Corona sei dies deutlich zurück gegangen. Sie wünschen sich, dass alte Bräuche wieder aufleben und junge Menschen mit neuen Ideen nachrücken. Mit dem Pfarrheim hat die Gemeinde bereits gezeigt, wie sehr sie mit der Zeit geht.

(uhl)