Betreuung in Dormagen Pfarre sieht Kindertreff St. Katharina durch Kürzung gefährdet

Hackenbroich · Die Pfarre St. Michael Dormagen-Süd kämpft weiter um die vierte Sozialarbeiter-Stelle für den von ihr getragenen Kinder- und Jugendtreff (KJT) St. Katharina in Hackenbroich. Nach einer Übergangszeit würde die Stadt ab 2021 – Stand jetzt – ihren freiwilligen Zuschuss für die offene Jugendarbeit nur noch für drei Stellen am KJT leisten.

 KJT-Leiterin Birgit Höffges und Pfarrer Peter Stelten.

KJT-Leiterin Birgit Höffges und Pfarrer Peter Stelten.

Foto: Carina Wernig

Damit sei das Angebot des ganzen KJT in der bewährten Weise in Gefahr, wie Pfarrer Peter Stelten ausführte. Der Erste Beigeordnete Robert Krumbein hatte in einem Gespräch im Juli signalisiert, dass zusätzliche Fördergelder des Landes zumindest für 2020 die Stelle mitsichern könnten – und das die Politik im Jugendhilfeausschuss (JHA) die Verteilung der freiwilligen Leistungen anders beschließen könnte. Im Interview mit unserer Redaktion hatte JHA-Vorsitzender Jo Deußen seine Erwartung formuliert, dass der KJT-Träger, die Pfarre St. Michael, andere Geldgeber und Fördertöpfe finden müsste, um das Angebot langfristig zu sichern. Sozialarbeit mit Schulen müsse nicht über die Mittel von offener Jugendarbeit bezahlt werden, so Deußen.

Das sieht Pfarrer Stelten anders: „Durch eine Reduzierung der pädagogischen Fachkraftstellen um ein Viertel würde der KJT den momentanen Betreuungs- und Angebotsumfang für Kinder und Jugendliche nicht mehr leisten können“, meint er. Dezidiert hat er der Verwaltung die Folgen einer Reduzierung aufgelistet, die auch die reguläre Öffnungszeiten, das Ferienangebot und pädagogische Projekte einschränken würde. Denn der KJT habe auch die Aufgaben des städtischen Abenteuerspielplatzes übernommen, als er mit dem Katholischen Jugendtreff „Alte Schule“ fusioniert habe. Damit seien zwei Zielgruppen mit unterschiedlichen Anforderungen zu betreuen, das Ganze auf einem großen attraktiven Außengelände, das jedoch besonders hohe Anforderungen an Betreuung und Beaufsichtigung stelle. Es gehe aber auch um die Einbeziehung der Eltern, um Wertevermittlung, Einzelgespräche, Hausaufgabenbetreuung und das von Jo Deußen eingeforderte Wirken von Jugendarbeit in die Stadtteile, so Pfarrer Stelten, der darauf hinweist, dass der KJT seit drei Jahren die Zusatzaufgabe Flüchtlingsarbeit stemme. Die Kooperation mit Schulen dürfe dem KJT nicht negativ ausgelegt werden. Stelten hoffe auf ein Umdenken der JHA-Mitglieder.

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