Kultur in Dormagen Passionskonzert in der Basilika in Knechtsteden

Knechtsteden · Der Kammerchor tritt dort an diesem Sonntag auf. Es stehen unter anderem A-cappella-Gesänge aus unterschiedlichen Epochen auf dem Programm.

 Der Kammerchor steht für hohe Qualität.

Der Kammerchor steht für hohe Qualität.

Foto: Kammerchor

An Palmsonntag stimmt der Kammerchor an der Basilika Knechtsteden mit einem Passionskonzert auf die Karwoche ein. Es sind die leisen Töne, die diese Zeit der Besinnung und Erneuerung ausmachen. Und so stehen A-cappella-Gesänge aus unterschiedlichen Epochen auf dem Programm.

Dafür stehen Komponisten wie der Sachse Andreas Hammerschmidt (1611-1675), Organist in Freiberg und Zittau, Zeitgenosse von Heinrich Schütz, mit seiner sechsstimmigen Motette „Ach Jesus stirbt“ und der Böhme Jan Dismas Zelenka (1679-1745), Kontrabassist und „Hofkomponist“ in Dresden, Zeitgenosse von Johann Sebastian Bach, mit seinem eindrucksvollen Responsorium zu Karfreitag „Tenebrae factae sunt“.

Zudem erklingt der „Passionsgesang“ von Arnold Mendelssohn (1855-1933), Neffe zweiten Grades des berühmten Felix Mendelssohn-Bartholdy. Wie dieser seinerzeit Bachs Matthäus-Passion erstmals wieder aufführte, hat sich Arnold Mendelssohn vor allem um die Musik von Heinrich Schütz verdient gemacht.

Der Passionsgesang steht in der Tradition der Vokalmusik von Schütz, der denselben Text, die Klage über das Leiden Christi, zwei Jahrhunderte zuvor vertonte. Arnold Mendelssohn ist ein bedeutender Wegbereiter der modernen geistlichen Chormusik. Er lehrte ab 1912 am Konservatorium in Frankfurt/ Main, wo der junge Paul Hindemith zu seinen Schülern zählte.

Nach der Machtübernahme der Nazis verschwand die Musik Arnold Mendelssohns, dessen Familie jüdische Wurzeln hat. Jetzt führt der Kammerchor den Passionsgesang beim Passionskonzert am 2. April um 16 Uhr in der Basilika auf. Der Eintritt ist frei (Spenden erbeten).

(NGZ)
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