Verunreinigung bei Dormagen Spaziergänger entdecken Fäkalien-„Teppich“ im Rhein

Dormagen · Beim Gassigehen entdeckte eine Zonserin einen schwimmenden Teppich aus Fäkalien. Über den Verursacher lässt sich nur spekulieren.

Dormagen: Passanten sehen Fäkalien-Teppich im Rhein
Foto: dpa/Federico Gambarini

Eigentlich sollte es nur ein normaler Spaziergang werden, den Sabine Spieswinkel mit ihrem Labrador Marley am Rhein unternehmen wollte. So wie täglich. Es wurde am Mittwoch Abend jedoch ein unerfreuliches Gassigehen. Denn die Zonserin entdeckte plötzlich einen schwimmenden Teppich aus Fäkalien. „Mein Bekannter und ich haben zuerst gedacht, es handelt sich um Algen, weil es so grünlich schimmerte.“ Beim näheren Hinsehen stellte es sich jedoch heraus, dass es sich vor allem um Kot handelte. „Das war keine kleine Menge“, betont sie. Vielmehr seien in den Buchten vom Sand- bis zum Kiesstrand südlich des Fähranlegers mehrere Buchten betroffen gewesen.

Sabine Spieswinkel und ihr Begleiter holten zwar sofort die Hunde aus dem Wasser, aber nicht rechtzeitig: „Ich bin nicht pingelig, was das angeht, aber die Hunde mussten zu Hause abgeduscht und gesäubert werden.“ Für die 42-Jährige war es das erste Mal, dass sie eine solche Verschmutzung im Rhein entdeckte, „aber andere Spaziergänger, die mitbekamen, dass ich fotografierte, sagten mir, dass sie schon einmal solche Fäkalien-Teppiche hier gesehen haben.“

 Sabine Spieswinkel hat ihre Beobachtungen fotografiert.

Sabine Spieswinkel hat ihre Beobachtungen fotografiert.

Foto: Sabine Spieswinkel

Über den Verursacher lässt sich nur spekulieren. Zu „99,9 Prozent“ käme eine derartige Verschmutzung nicht aus der Kläranlage Rheinfeld. Probleme kann es höchstens nach extrem starken Regenfällen geben, wenn die Klärbecken voll liefen. Das sei aber derzeit nicht der Fall, sagt Thomas Wedowski, Leiter der Technischen Betriebe Dormagen.

In einer Kläranlage werden identifizierbare Feststoffe als erstes herausgefiltert. „Danach ist es nur noch braunes Wasser.“ Laut Wedowski gebe es auch andere Einleitungsmöglichkeiten. Zum Beispiel durch Rheinschiffe. Der Wasserschutzpolizei in Duisburg liegt allerdings kein Hinweis auf eine solche Verschmutzung vor. „Das wäre eine Straftat“, sagt ein Sprecher. „Wir werden sofort tätig und sind dann oft mit einer Fliegerstaffel im Einsatz.“ Der Sprecher empfiehlt den Anruf bei der Polizei, wenn solche oder ähnliche Verschmutzungen (Öl) entdeckt werden.

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