Museumstag im Kreismuseum Zons Schmuck aus alten Kaffeekapseln

Zons · Mit dem Museumstag lockte das Kreismuseum 300 Besucher nach Zons. Zu sehen gab es dänisches Silber und Juwelen des Jugendstils. Wer wollte, konnte auch selbst Ketten und Armbänder basteln.

Das Kreismuseum hat am Sonntagnachmittag 300 Besucher in die Welt des Schmucks entführt – und einige wollten nicht nach Hause, ohne sich selbst ein paar Ketten oder Armbänder zu basteln. Das war möglich – aus alten Kaffeekapseln und leeren Pralinenschachteln.

Denn das ist der neue Trend: Upcylcing. Dinge, die man eigentlich in den Müll werfen würde, zu Kunst machen. Begleitet wurde die kostenlose Aktion von der Künstlerin Christina Althaus, und sie war ein voller Erfolg. „Zuerst haben es nur die Kinder ausprobiert, aber als sich die ersten Erwachsenen trauten, bastelten auch immer mehr Ältere“, sagt Verena Rangol, stellvertretende Leiterin des Kreismuseums.

Zum Internationalen Museumstag hat das Kreismuseum Zons am Sonntag seine Türen geöffnet. Von 11 bis 18 Uhr konnten Kunstinteressierte bei freiem Eintritt die Räume an der Schloßstraße erkunden. Das Highlight: Die Sonderausstellung „Simply Danish! Silberschmuck des 20. Jahrhunderts“. Dort zu sehen sind 170 Silberschmuck-Objekte von zahlreichen Künstlern aus Dänemark. Darunter Ringe, Armbänder, Ketten, viele davon verziert mit Ornamenten. Schirmherr ist das dänische Konsulat. Einflüsse von Japonismus, Kunsthandwerk (“Arts and Crafts“) und Symbolismus sind unverkennbar.

Daneben konnten die Besucher die neu gestaltete und im April eröffnete Daueraustellung „Zinn und Glas“ bewundern, in der Schmuckstücke im Jugendstil zu sehen sind. Das Museum hat die Sammlung durch zahlreiche Ankäufe aus den vergangenen Jahren erweitert. Zinn und Glas sind zwei typische Materialien, die im Jugendstil verarbeitet wurden. Zu beiden Ausstellungen fanden am Mittag und Nachmittag Führungen statt.

Wie bereits in den vergangenen Jahren war das Interesse am Museumstag, der 2019 unter dem Motto „Museen – Zukunft lebendiger Traditionen“ stand, groß. Die 300 Besucher, darunter viele Familien, waren besonders angetan von der Upcycling-Aktion – aber auch die Führungen waren gut besucht. „Wir wollen mit dem Tag Präsenz zeigen“, sagt Verena Rangol. „Jedes Jahr erleben wir, dass neben dem Stammpulbikum immer wieder neue Gäste den Weg zu uns nach Zons finden.“

Als Haus für angewandte Kunst wolle man mit dem Museumstag den Menschen einmal im Jahr einen Anstupser geben. „Die Leute sollen denken: Heute könnte ich doch einfach mal ins Museum gehen. Und dann kommen sie zu uns“, sagt Rangol.

Der Internationale Museumstag findet seit 1978 jährlich statt. An einem Sonntag im Mai öffnen dann bundesweit mehr als 1700 Museen und bieten verschiedene Aktionen. Seit 2003 steht die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft des Bundesratspräsidenten.

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