Kloster Knechtsteden Missionarin berichtet über Afrika-Arbeit

Knechtsteden/Yaounde · Die 22 Jahre alte Daphne Charlotte Bederna wurde Anfang August als Missionarin auf Zeit von Knechtsteden nach Afrika ausgesandt. Jetzt berichtet sie über die Anfangserlebnisse bei ihrer Arbeit.

Weit weg von Zuhause verbringt die 22 Jahre alte Daphne Charlotte Bederna – zwischen dem Bachelorabschluss und dem Masterstudium – ein Jahr als „Missionarin auf Zeit“. Ihren Verwandten und Freunden schickt sie nun einen ersten Erlebnisbericht über ihre Eindrücke in Kamerun: „Danke, dass Ihr an mich denkt.“ In Afrika arbeitet und lebt sie bei den „Soeurs Missionnaires du Saint Esprit“, den Spiritanerinnen, auf dem Hügel Mvolyé „mit herrlichem Weitblick über die Stadt“, etwa drei Kilometer vom Zentrum der Hauptstadt Yaoundé entfernt. Dort übernimmt sie Aufgaben in der Gemeinschaft, in der Vorschule und auf der Krankenstation: „Ansonsten entdecke ich Stück für Stück Umgebung und Märkte, spiele nach Schulschluss mit den Kindern, mache kleine Besorgungstouren oder begleite eine der Schwestern, was bisher die spannendsten Ausflüge waren. Ab und an helfe ich im Rahmen meiner eingeschränkten Fähigkeiten, was Küchenpräparationen angeht, ein wenig mit“, erklärt sie.

Anfang August wurde Daphne Charlotte Bederna mit sechs anderen „Missionaren auf Zeit“ (MaZ) in der Basilika in Knechtsteden ausgesandt. Die weltoffenen, sozial engagierten jungen Menschen haben zwar kein Noviziat gemacht und keine Gelübde abgelegt, wollen aber das Jahr mit einer Ordensgemeinschaft in Übersee, also in Afrika oder Südamerika, leben, beten und arbeiten. Die MaZ mit Sitz in Knechtsteden ist ein Kooperationsprogramm der katholischen Missionskongregationen Spiritaner, Spiritanerinnen, Missionsschwestern vom Kostbaren Blut und Mariannhiller Missionare. In Knechtsteden erhalten sie eine fundierte und vielseitige Ausbildung. Während ihres Auslandsaufenthaltes steht das Team in permanentem Kontakt mit ihnen.

 Das erste Mal steht Daphne allein vor der Klasse.

Das erste Mal steht Daphne allein vor der Klasse.

Foto: MaZ

Daphne Bederna erzählt von vielen Premieren: „Das erste Mal unter einem Moskitonetz schlafen (sehr behaglich), das erste Mal ganz selbstverständlich etwas essen, das ich beim besten Willen weder mithilfe optischer noch gustatorischer Reize in Schubladen wie Obst/Gemüse/Beere stecken kann, das erste Heimwehtief, das erste Mal allein aus der behütenden Gemeinschaft der Schwestern nach draußen gehen, der erste Mückenstich, das erste Mal ‚bizarre‘ genannt werden und Haare & Haut befühlen lassen; der erste Tropenguss (herrliche zwei Stunden heftigen Regens, der mich die Relevanz der breiten Rinnen rund um das Haus hat verstehen lassen. Sonst ausgetrocknet, wurden sie sekundenschnell zu rauschenden Bächen), das erste Mal eine ,autre realité’, eine andere Realität, nämlich die des Dorflebens, sehen“, sind einige Beispiele ihres neuen Lebens. Auch der schlechte Zustand kamerunischer Straßen, erste Strom- und Wasserausfälle und die Kakerlaken-Population beschäftigen sie sehr. Inzwischen hat sie das erste Mal mit den Vorschul-Kindern die „slackline“ aufgespannt: „Das Balancieren zwischen zwei Bäumen auf einem Seil hat Begeisterung und Ehrgeiz ausgelöst.“

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