Impfkampagne in Dormagen Corona-Impfungen bei Hausärzten nehmen Fahrt auf

Dormagen · Die Hausärzte bekommen mehr Impfstoff als zu Beginn der Impfkampagne. Doch die Wartelisten sind lang und nicht alle Patienten können gleichzeitig geimpft werden. Internist Udo Kratel erklärt, wie vorgegangen wird.

 Die Hausärzte können bereits mehr Impfstoff verabreichen als noch vor einigen Wochen.

Die Hausärzte können bereits mehr Impfstoff verabreichen als noch vor einigen Wochen.

Foto: dpa/Christoph Schmidt

Sei der Woche nach Ostern können Hausärzte in Dormagen ihre Patienten in den eigenen Praxen gegen das Coronavirus impfen. Was sehr schleppend mit zwölf bis 48 Impfdosen pro Woche je Praxis begann, hat mittlerweile deutlich an Fahrt aufgenommen: Zwischen 100 und 200 Impfdosen bekommen die Ärzte im Moment pro Woche zur Verfügung gestellt. „So kann es auch in absehbarer Zeit gelingen, die langen Listen von Impfkandidaten ‚abzuarbeiten’, die sich in den Dormagener Praxen auf jeweils mehrere Hundert Interessenten belaufen“, so Udo Kratel, Vorsitzender des Dormagener Praxisnetztes.

Die Nachfrage sei, auch angesichts der weiterhin hohen Infektionszahlen in der dritten Welle, nach wie vor groß. „Wir versuchen, allen Patientinnen und Patienten gerecht zu werden. Dass wir nicht alle gleichzeitig impfen können, versteht sich von selbst, wir müssen daher immer wieder um Verständnis und vor allem Geduld bitten“, betont Kratel.

Wer sich impfen lassen kann Laut den Priorisierungs-Kriterien des Gesundheitsministeriums Personen über 70 Jahre, solche mit Grunderkrankungen wie chronischen Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen, Tumorkrankheiten, psychiatrischen Syndromen oder Menschen mit beruflichen Gefährdungen wie medizinisches Personal, Kita-Angestellte und Lehrer. Pflegende Angehörige gehören ebenfalls dazu und Schwangere können zwei Kontaktpersonen benennen, die unabhängig ihres Alters geimpft werden können.

Wer als nächstes an der Reihe ist Sobald mehr Impfstoff zur Auslieferung kommt, werden auch jüngere Jahrgänge geimpft werden können. „Leider erfahren wie immer erst am Donnerstag jeder Woche, wieviel Impfstoff von welcher Firma in der Folgewoche in den Praxen ankommt“, erklärt Kratel.

Wo man sich anmelden kann Jeder Impfwillige kann sich bei seinem Haus- oder Facharzt registrieren lassen, der dann nach den beschriebenen Aspekten eine Reihenfolge festlegt. Parallel solle man sich auch im Impfzentrum melden, wohin momentan aber nur über 70-Jährige eingeladen werden. „Die Impfzentren werden unabhängig von den Praxen mit sehr großen Impfstoff-Kontingenten beliefert, sodass es dort mitunter schnell klappen kann. Ich rechne auch damit, dass sehr bald auch Jüngere in den Impfzentren eine Impfung erhalten können“, sagt Udo Kratel.

Warum die Impfung wichtig ist „Was die Impfung leisten kann, ist sehr gut daran abzulesen, dass aktuell kaum noch ältere, bereits geimpfte Menschen erkranken“, so der Arzt. Je schneller viele Menschen geimpft würden, desto schneller werde man zu einer „neuen Normalität“ zurückkehren können. Die in Kürze zu erwartenden größeren Mengen an Impfstoff und die bevorstehende Zulassung eines weiteren Vakzins (Curevav) werde der Impfkampagne wichtigen  und notwendigen Schub verleihen. Kratel appelliert, die Corona-Infektion auch weiterhin sehr ernst zu nehmen, da zunehmend Jüngere schwer erkrankten.

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