Internationaler Tag gegen Fremdenhass in Dormagen Mahnmal für Opfer von rechter Gewalt

Dormagen · Die Stadt Dormagen setzt am internationalen Tag gegen Fremdenhass mit einem Mahnmal ein Zeichen gegen Rassismus. Die Gedenkstätte an der Haberlandstraße soll Mahnung sein, im Kampf gegen Rechtsextremismus nicht nachzulassen.

 Volker Lewerenz, Fachbereichsleiter Integration, Bürgermeister Erik Lierenfeld und Mehmet Güneysu, Vorsitzender des Integrationsrates.   Foto:   Stadt Dormagen

Volker Lewerenz, Fachbereichsleiter Integration, Bürgermeister Erik Lierenfeld und Mehmet Güneysu, Vorsitzender des Integrationsrates. Foto: Stadt Dormagen

Foto: Stadt Dormagen

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus am 21. März hat Bürgermeister Erik Lierenfeld  gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Integrationsrates der Stadt Dormagen, Mehmet Güneysu, eine neue Gedenkstätte eingeweiht. Mit einem Mahnmal im nördlichen Bereich des Parks an der Haberlandstraße erinnert die Stadt  an die Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) und alle weiteren Opfer rechtsextremistischer Gewalt. Als NSU-Mordserie  bezeichnet man neun rassistisch motivierte Morde an Kleinunternehmern mit Migrationshintergrund,  die die NSU zwischen 2000 und 2006 in deutschen Großstädten verübte.

„Wir möchten mit dieser Gedenkstätte der Opfer gedenken, aber uns auch immer wieder in Erinnerung rufen, wie wichtig es ist, sich für ein vielfältiges, demokratisches und tolerantes Dormagen einzusetzen und jeglicher Form von rechter Gesinnung entschieden entgegenzutreten“, sagt Bürgermeister Erik Lierenfeld. Das Mahnmal besteht aus elf Bäumen und einer Gedenkplakette. Zehn Magnolien, die an die zehn Opfer des NSU erinnern, umkreisen einen Amberbaum, der symbolisch für alle anderen, zum Teil unbekannten, Opfer rassistischer Angriffe steht. Die Magnolien sollen im Laufe der nächsten Jahre mit ihren Kronen zusammenwachsen und eine Einheit bilden. Auf einer Holzstele mit einer Gedenkplakette sind die Namen aller NSU-Opfer und deren Todestage versehen. Über einen darauf gedruckten, mit der Website der Stadt verlinkten QR-Code erhalten Interessierte online weitere Hintergrundinformationen. „Diese terroristischen Gewalttaten dürfen sich niemals wiederholen. Die Gedenkstätte ist eine Mahnung, im Kampf gegen Rechtsextremismus nicht nachzulassen. Ich bin sehr froh, dass wir diesen Ort der Erinnerung schnell und unbürokratisch umsetzen konnten“, erklärt der Vorsitzende des Integrationsrates, Mehmet Güneysu.

Erörtert wurde die Idee zur Gedenkstätte im Rahmen einer Sitzung des Integrationsrates vor rund einem Jahr. Bedingt durch die nach wie vor hohe Corona-Infektionsgefahr musste vorerst auf eine Einweihungsfeier verzichtet werden. Diese soll, sobald es die Corona-Lage zulässt, nachgeholt werden.

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