Neue Ausstellung in Knechtsteden Künstler versteigert ein Bild für guten Zweck
Knechtsteden · Den Erlös übergab der Neusser Künstler Amédé Ackermann in Galerie-Werkstatt Knechtsteden der Hospizbewegung Dormagen.
„Ich freue mich, Sie alle bei meiner ersten Solo-Ausstellung begrüßen zu dürfen“, hieß Amédé Ackermann seine Gäste am vergangenen Samstag willkommen. In der Galerie-Werkstatt des Kunstvereins Bayer Dormagen präsentiert der Neusser Fotograf zurzeit eine Auswahl seiner Werke. Rund 40 Gäste kamen zu der Vernissage, bei der eine Fotografie für einen guten Zweck versteigert wurde. Auch Beate Rosina, verantwortlich für die Ausstellungen im Kunstverein, begrüßte die Gäste: „Wir freuen uns immer, wenn wir aufstrebende und darüber hinaus talentierte Künstler unterstützen können.“
„Fotografieren ist schon immer mein Hobby gewesen. Nach meiner Ausbildung zum technischen Zeichner habe ich noch Fotodesign in Köln studiert“, erzählte der 27-Jährige. Seit gut eineinhalb Jahren präsentiert Ackermann seine Werke, die überwiegend Architektur und Landschaften zeigen, der Öffentlichkeit. Das Besondere: Die natürlich wirkenden Bilder sind weitestgehend Kollagen. „Meine Bilder führen den Betrachter in eine Parallelwelt aus Realität und Fiktion“, erklärte Ackermann. So sind die Gebäude auf den Fotografien zumeist aus der näheren Umgebung seiner Heimatstadt Neuss, aber die Landschaft, in der sie stehen, ist eine Montage.
Eine Besonderheit bei der Ausstellungseröffnung war, dass Ackermann ein Bild versteigerte und den Erlös an die Hospizbewegung Dormagen spendete. „Es ist eine meiner liebsten Fotografien“, erzählte er. Das Bild hat er auf dem Weg zum Gipfel der Zugspitze gemacht. „Es verbindet alt und neu. Das Motiv ist in der Art, wie Maler um 1800 gemalt haben. Dafür ist das Bild mit Acrylglas beschichtet, was zurzeit sehr modern ist. Der alte Rahmen rundet das Ganze ab.“ Für die Hospizbewegung kam Ackermanns Spende überraschend: „Er rief uns an und erklärte sein Anliegen. Wir freuen uns natürlich sehr über die großzügige Geste“, sagte Vorsitzende Ute Wolter. „Die Nachfrage an uns ist sehr groß, das Geld aus den Spenden nutzen wir, um unsere Ehrenamtler auszubilden und zu schulen.“ Der Verein, der sich nur aus Spenden finanziert, leistet in Dormagen Sterbe- und Trauerbegleitung. „Ich wollte etwas Lokales unterstützen und bin dann relativ schnell auf die Hospizbewegung gekommen, weil mich das Thema auch privat beschäftigt“, erklärte Ackermann.
Das Eröffnungsgebot für das Bild lag bei 50 Euro. „Nehm‘ ich“, ruft Markus aus Neuss. Doch so einfach machten es ihm die anderen Gäste der Vernissage nicht. Immer weiter wurde das Gebot erhöht. Am Ende durfte dann doch Markus das Bild mit nach Hause nehmen – für 206 Euro. „Mir sind seine Werke schon bei einer Ausstellung in Neuss aufgefallen. Ich freue mich sehr, dass ich das jetzt mitnehmen darf“, sagt er. Doch das Bild wird nicht immer bei ihm hängen, denn er kaufte es gemeinsam mit der Künstlerin Danny Freytag. „Ich hab‘s in den ungraden, sie in den graden Jahren“, erklärte Markus. „Bildsharing“, lachten beide. Auch Ackermann freute sich über den Erlös.