Kuktur in Dormagen Kreismuseum präsentiert sich am Sonntag als Ort der Vielfalt

Zons · Mehrere Ausstellungen, Führungen, eine Konzertlesung, eine Malaktion, die sich vor allem an Kinder richtet: In der Einrichtung ist am Sonntag fast den ganzen Tag etwas los.

Leiterin Karina Hahn (l.) und Verena Rangol vom Kreismuseum wünschen sich am Sonntag viele Besucher.

Foto: Georg Salzburg(salz)

(ssc) Das Kreismuseum Zons nutzt den kommenden Sonntag, der zugleich „Tag des offenen Denkmals“ ist, um mit vier Veranstaltungen darauf aufmerksam zu machen, dass die Einrichtung mehr bietet als die Präsentation von Ausstellungen. Leiterin Karina Hahn und ihr engagiertes Team sorgen dafür, dass das Museum ein Ort der Bildung, der Unterhaltung und der Begegnung ist. Das spiegelt das vielfältige Programm am Sonntag wider.

Im Museum sind an diesem Tag gleich vier verschiedene Ausstellungen zu unterschiedlichen Themenbereichen zu sehen: Von Messing über Zinn bis hin zu Jugendstil-Fliesen und einer Ausstellung mit Collagen, Malerei und Fotografien, die von Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren aus Dormagen gestaltet worden ist. Diese Schau trägt den Projekttitel „Die Erde braucht eine Umarmung“, sie ist über den Sonntag hinaus bis einschließlich 22. September zu sehen. Die Jugendlichen stammen aus verschiedenen Ländern – von Syrien über Afghanistan bis zur Ukraine – und befassten sich mit den Themen Digitalisierung, Musik, Kunst und Umweltschutz. Dieses Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen IKAR, Internationaler Bund (IB) und Tamilisches Center.

Ergänzt werden die Ausstellungen durch ein vielfältiges Programm. Die Künstlerin Christina Althaus lädt insbesondere die jüngsten Besucherinnen und Besucher dazu ein, kreativ zu werden. Unter ihrer Anleitung werden weiße Fliesen zu bunten Kunstwerken – die passende Inspiration lässt sich in den Ausstellungen finden.

Die Konzert-Lesung „Es gibt andere Inseln und viele Menschen, die versuchen, auf Inseln zu leben“ gibt hingegen einen Einblick in die Freundschaft der Dichterin Ingeborg Bachmann mit dem Komponisten Hans Werner Henze. Im Mittelpunkt steht der Aufenthalt Henzes und Bachmanns ab August 1953 auf der Insel Ischia, die zum Symbol der Isolation der intellektuellen Weltflüchtlinge wurde. Bachmann entlarvte das Leben auf der Insel als Utopie einer Privatheit; es war kein leichtes und unbeschwertes Leben. Der gemeinsame Aufenthalt bedeutete für Hans Werner Henze vor allem Schutz, da er als Homosexueller in Italien der 1950er einem großen gesellschaftlichen Druck ausgesetzt war.

Der Eintritt, die Aktionen sowie die Konzert-Lesung sind an diesem Tag kostenfrei, über eine Spende an den Förderverein würde sich das Museum freuen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Das Programm im Überblick: 11 Uhr bis 16.30 Uhr, Museum, Kinderkunstaktion mit der Künstlerin Christina Althaus; 12 Uhr, Museum, Kurzführung „Lernen Sie das Museum kennen“; 13 Uhr, Museum, Kurzführung durch die aktuelle Sonderausstellung „Up to the Surface“; 14 Uhr, Nordhalle, Konzert-Lesung mit Ute Büchter-Römer (Lesung) und Nadja Bulatovic (Klavier).

(ssc)