Protestaktion mit Dormagenern Pastor Koltermann und Gläubige setzen Zeichen in Köln
Dormagen · Am Samstag fand in Köln eine Protestaktion vor dem Haus des Erzbischofs statt. Unter dem Motto #Zeugenschutz wurde Solidarität mit Menschen, die zu Vorgängen im Bistum und Woelki ausgesagt hatten.
An einer Protestaktion am vergangenen Samstag vor dem Erzbischöfichen Palais, dem Wohnsitz des Kardinals Rainer Maria Woelki in Köln, beteiligten sich auch Pastor Klaus Koltermann und weitere Gläubige aus der Kirchengemeinde Dormagen-Nord. Sechs engagierte Christen aus der Organisation Maria 2.0 und der Pilgergruppe der Gemeinde waren nach Köln gekommen, um sich mit den Zeugen, die sich zu Vorgängen im Erzbistum und speziell zu Woelki ausgesagt hatten, solidarisch zu zeigen.
Die Aktion, von Maria 2.0 Rheinland ins Leben gerufen, stand unter dem Titel #Zeugenschutz und richtete sich insbesondere gegen den Umgang mit ehemaligen oder aktiven Mitarbeitenden des Erzbistums. Seit ihren Aussagen vor den Ermittlungsbehörden seien sie in der Öffentlichkeit diskreditiert und mit arbeitsrechtlichen Schritten bedroht worden. „Das ist genau das Problem, so funktioniert das System: auf Angst basierend. Die Leute sagen aus und werden bedroht, müssen dann Angst haben, bestraft zu werden, weil sie die Wahrheit sagen“, so Claudia Kornacker aus Nievenheim, die bei der Aktion mitmachte. „Das kann man so nicht hinnehmen, deshalb wollten wir Solidarität mit den Zeugen zeigen und uns hinter sie stellen.“ Auch Pastor Koltermann betonte dies in seinem Statement. Er verwies auf die Aktion von Kölner Bands „Arsch huh, Zäng ussenander“ vor über 30 Jahren. Die Musiker wollten damals ein Zeichen gegen Rassismus setzen und die Sprachlosigkeit beenden. Auch zum Verhalten der Bistumsleitung könne man nicht schweigen, so Koltermann.
Unter den Anwesenden am Samstag war auch der Kölner Generalvikar, Guido Assmann. „Ich finde es gut, dass er sich die Statements persönlich angehört hat“, meint Kornacker. „Das ist immerhin ein Zeichen.“ Er werde seine Eindrücke an den Kardinal weitergeben, soll er gesagt haben. Woelki selbst erschien nicht.