An zwei Schule in Dormagen 1,6 Millionen Euro für neue Schulküchen

Dormagen · Wegen der umfangreichen Sanierungs- und Neubaumaßnahmen an der Realschule Hackenbroich und an der Regenbogenschule sollen dort neue Schulküchen eingebaut werden. Eine Entscheidung als Vorbild für andere Schulen.

 In dem neuen Küchensystem soll auch Gesundes zubereitet und ergänzt werden können.

In dem neuen Küchensystem soll auch Gesundes zubereitet und ergänzt werden können.

Foto: dpa

Die Zubereitung des Mittagessens darf nicht zeitaufwändig sein, es muss schmecken und letztlich dürfen die Gesamtkosten nicht zu hoch sein. In diesem Spannungsfeld unterschiedlicher Anforderungen haben sich die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung bewegt und glauben, eine Lösung gefunden zu haben, die vor allem finanziell sehr attraktiv ist. Es geht konkret um neue Küchenanlagen im Schulzentrum Hackenbroich und um den Anbau einer Mensa an der Regenbogenschule. „Betroffen“ wären insgesamt rund 850 Schüler, von denen man annimmt, dass sie unter der Woche dort essen werden. Es geht um eine Gesamtinvestition von 1,7 Millionen Euro. Das Gute, so die Verwaltung: Entscheiden sich die Schulpolitiker für die vorgeschlagene „Regenerierküche“, so ergäben sich Einsparpotenziale an beiden Standorten jeweils von 250.000 Euro.

Gerade vor dem Hintergrund der anstehenden baulichen Maßnahmen an einigen städtischen Schulen stellt sich für die Stadt die Frage, welches Verpflegungssystem und damit welcher Küchentyp künftig vorgesehen werden soll. Dabei sollen aus Sicht der Schulverwaltung sowohl die Qualität der Speisen an der Schule mit möglichst frischen und hochwertigen Lebensmitteln als auch die mit einer je nach Küchentyp unterschiedlichen Kücheneinrichtung und –ausstattung verbundenen Kosten Berücksichtigung finden. Im Schulzentrum Hackenbroich wird bald großflächig saniert, ebenso an der Regenbogenschule. Weitere Schulen werden folgen. Daher soll mit dem Vorschlag der Stadt an die Schulpolitiker auch eine Art Grundsatzbeschluss für das System der Regenerierküche getroffen werden.

Im Ergebnis schlägt die Verwaltung vor, im Falle von (solchen) Neubaumaßnahmen grundsätzlich eine Regenerierküche vorzusehen, „allerdings mit der Möglichkeit, die Speisen mit frisch zubereiteten Lebensmitteln ergänzen zu können“, sagt Erster Beigeordneter Robert Krumbein. Bei der Regenerier- oder Aufbereitungsküche werden die Speisen industriell hergestellt, danach thermisch wieder aufbereitet, eventuell veredelt und anschließend ausgegeben. Der Arbeitsprozess der Vorbereitung entfällt bei diesem Küchentyp komplett. Ausgangsware für die Aufbereitung können tiefgefrorene, gekühlte, pasteurisierte und sterilisierte Speisen sein. Weil bei dieser Art der Zubereitung die Qualität ernährungsphysiologisch geringer ist als beim frischen Kochen, wird empfohlen, das Essen mit frisch zubereiteten Salaten und Obst anzureichern. „Daher schlagen wir eine Regenerationsküche vor, die auch über eine Zubereitungsmöglichkeit verfügt“, so Krumbein.

Finanziell besteht ein großer Unterschied zwischen Zubereitungs-, Regenerier- und einer reinen Ausgabeküche. So gibt die Stadt an, dass bei einem Schulsystem wie der Regenbogenschule (350 geplante Essensteilnehmer) die Zubereitungsküche über 900.000 Euro kosten würde, die Regenierküchen über 675.000 Euro und die Ausgabeküche über 420.000 Euro. Ähnlich groß sind die Unterschiede bei der Realschule Hackenbroich (geplant: 500 Essensteilnehmer). Dort liegen die Kosten der drei Küchensystem zwischen 600.000 und 1,3 Millionen Euro. Die Regenerierküche sei der beste Mittelweg. Die Stadt betont, dass ihre Empfehlung nur für Neubauten gilt. „Bei Sanierungsmaßnahmen im Bestand muss situativ von der jeweils vorhandenen baulichen Gegebenheit abhängig die Entscheidung getroffen werden“.

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