Dormagen 50 Laien singen mit dem Chor „Good News“

Stürzelberg · Das Musikexperiment mit Laien und Profis in der Kirche St. Aloysius in Stürzelberg hat funktioniert.

. „Der tut nix, der will nur singen“, ist auf das T-Shirt gedruckt, das Kantor Bert Schmitz trägt. Offenbar will er damit – ein Geschenk seines Familienchores – den Gesangsneulingen die Furcht nehmen. Etwa 50 Männer, Frauen und Kinder sind am Samstag zum Offenen Singen mit dem Gospelchor „Good News“ gekommen. Es ist das erste Angebot dieser Art, erläutert Schmitz: „Heute ist unser Probentag. Am Ende des Tages noch ein Konzert zu geben, wäre stressig gewesen, also haben wir gedacht, wir probieren ein Offenes Singen aus.“ Optional ist hier nichts, macht der Chorleiter deutlich, nachdem Projektor und Akteure entsprechend der Abendsonne in St. Aloysius ausgerichtet sind: „Ihr dürft nicht, nein, Ihr müsst singen“, ermahnt er die Laien.

„Come let us sing“ ist noch etwas mühsam. Fast niemand in der versammelten Laienschar kennt die ausgewählten Stücke. Auch Anne Siebertz nicht, die durch eine Freundin vom Termin erfahren hat. „Ich lasse mich einfach mal überraschen“, sagt sie. Mit viel Humor und Entertainer-Qualitäten bugsiert Bert Schmitz seine Profi-Sänger und die Gäste durch den launigen Vierzeiler „Wo man singt, da lass Dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder, sondern nur ein Radio und einen Fernsehapparat.“ Am Ende klappt’s sogar als vierstimmiger Kanon.

Zwischendurch verschnaufen die Laien und dürfen den Profis lauschen. „Good News“ verkündet die frohe Botschaft mit schönen, getragenen Stücken des Oslo Gospel Choirs wie „Call on your name“ und „We lift our hands“. Der Chor präsentiert sich in Top-Form. Als Solisten treten Stephanie Blödgen und Ulrike Schmitz hervor. Auch neue geistliche Lieder des Komponisten Gregor Linßen sind Teil des Programms. Hier kann Johanna van Schyndel punkten. Die zehnjährige Stürzelbergerin besucht das erzbischöfliche Marienberg-Gymnasium in Neuss und braucht kein Textblatt, wenn es heißt: „Keinen Tag soll es geben, da Du sagen musst, niemand ist da, der mir die Hände reicht.“

Noch einmal übernimmt der Chor. „Let the River run“ nimmt langsam Fahrt auf, bis der erst murmelnde Bach als reißender Fluss durchs Kirchenschiff fließt. Bert Schmitz zeigt sich mit dem Experiment zufrieden: „Die Leute haben kräftig mitgesungen.“ Den ein oder anderen hofft er, bei den Proben des Gospelchors „Good News“ wiederzusehen: Immer donnerstags (nur am 30. August nicht) um 19.30 Uhr im Johanneshaus in Delrath.

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