Autobahn 57 Gut besuchte Andacht an der Autobahnkapelle Nievenheim

Nievenheim · Rund 70 Menschen kamen am Sonntagnachmittag an die kleine Kirche nahe der Raststätte Nievenheim.

 Oberpfarrer Guido Assmann (M.) hielt die Andacht.

Oberpfarrer Guido Assmann (M.) hielt die Andacht.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Ein Gottesdienst der etwas anderen Art fand am Sonntagnachmittag an der Autobahnraststätte Nievenheim statt. Der Kreisdechant Monsignore Assmann lud anlässlich des „Tages der Autobahnkapelle“ zu einer Andacht und Segnung ein. Der Tag findet seit 60 Jahren jährlich statt. „Unsere Kapelle ist aber erst 1975 gebaut worden“, erzählt der Neusser Oberpfarrer. Seinem Aufruf waren rund 75 Menschen nachgekommen. „Das ist eine Steigerung zu letztem Jahr. Da waren wir etwa 40 Leute. Es werden jedes Jahr mehr. Es sind aber nicht nur Menschen, die nebenan wohnen, sondern die aus dem ganzen Kreis kommen. Fernfahrer erlebe ich seltener“, sagt Assmann.

Dies merkte man auch vor dem Gottesdienst. Viele befragte Fernfahrer kannten nicht einmal den „Tag der Autobahnkapelle“ und kaum einer interessierte sich für die Andacht. „Ich weiß nicht, warum ich dort hingehen sollte“, sagte beispielsweise Hans Kress aus Leipzig. Einer der wenigen, die wussten, welcher Tag war, war Thomas Huber. Der Münchener wusste aber nichts von der Andacht. „Eventuell schaue ich dort gleich vorbei.“

Wie bestellt, kam pünktlich um 14 Uhr zum Start des Gottesdienstes eine leichte Brise auf, die die sommerlichen Temperaturen deutlich erträglicher machte. Zwischen Liedern, Bibelpassagen und Gebeten mahnte Assmann zu mehr Gelassenheit im Straßenverkehr. „Wenn uns die Vorfahrt genommen wird,  können wir sauer sein. Aber Aggression macht unsere Fahrt nur gefährlicher. Wir sollten immer daran denken, dass wir alle manchmal Fehler machen.“ Im Anschluss an den rund 20-minütigen Gottesdienst konnten die Besucher gegen eine Spende einen Schlüsselanhänger bekommen. Den und die Fahrzeuge der Anwesenden segnete Monsignore Assmann auf Wunsch. Für ihn ist die Segnung der Kapelle mehr als nur ein Ritual. „Es ist die Möglichkeit, etwas außerhalb der Kirchengebäude zu veranstalten“, erläuterte er.

Thomas Huber nahm dann doch nicht am Gottesdienst teil. Er feuerte vor seinem Lkw die Kohlen seines Grills an. Nichtsdestotrotz werden viele froh sein, dass es die  Kapelle gibt, wenn sie fern der Heimat göttlichen Trost suchen.

(cgl)
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